Das ist ein hehres Ziel, schnell aber wird es nicht zu realisieren sein. Vier Wochen soll das Papier nun in politischen und sportfachlichen Gremien diskutiert und am 19. Oktober in der nächsten Sitzung des Bundestags-Sportausschusses verabschiedet werden. Voll funktionsfähig sein soll das neue System ab Januar 2019 – vermutlich zu spät für die Sommerspiele 2020 in Tokio. Erste Auswirkungen der Reform wären somit bei den Winterspielen 2022 in Peking zu sehen.

 

DLV-Chef Prokop sind die Diskussionen der nächsten Tage wichtig

So weit mag Clemens Prokop nicht denken, dem Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) sind erst mal die Diskussionen der nächsten Tage wichtig. „Auf den ersten Blick enthält das Konzept eine Reihe interessanter Gedanken“, sagt Prokop, „allerdings sehe ich eine große Aufblähung der Bürokratie. Und man kann Verbänden auch nicht vorschreiben, wie sie sich zu organisieren haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Papier unverändert verabschiedet wird.“ Rainer Brechtken, Chef der deutschen Turner, meint: „Die Sportverbände müssen sich weiter professionalisieren. Wer diesen Anspruch erfüllt, sollte auch in Zukunft eine finanzielle Grundförderung bekommen, die ihn in die Lage versetzt, sich internationale Erfolge zu erarbeiten. Unter anderem an diesem Kriterium werde ich die Leistungssportreform messen.“ Und wenn das Konzept zerredet wird? Ist Ehrlichkeit gefragt. Meint zumindest Hockeyspieler Moritz Fürste: „Wenn die Entscheidung ist, nur in der Breite Spaß haben zu wollen und es toll zu finden, sollte am Ende was dabei rauskommen – dann muss man das auch so kommunizieren.“