Der Verein Sportkultur Stuttgart und der Sportverein Obertürkheim haben ihre Mitglieder über ihre Pläne im Falle einer möglichen Fusion informiert.

Wangen/Obertürkheim - Die Sportvereine Sportkultur Stuttgart (SKS) und der Sportverein Obertürkheim (SVO) treiben ihre geplante Fusion weiter voran. Bei einer Mitgliederveranstaltung im SKS-Vereinsheim in Stuttgart-Wangen haben die Vereinsvorstände ihre Pläne und die Möglichkeiten für beide Vereine dargelegt.

 

Der Sportverein Obertürkheim setzt vor allem auf den Tennissport. Entsprechend stellten der SVO-Vorsitzende Egbert Hofstetter und der SKS-Tennisabteilungsleiter Walter Trösch ein Sportkonzept vor, das dem Tennissport am oberen Neckar neuen Auftrieb geben und ihn für die Zukunft sichern soll. Eine solche professionelle Ausrichtung sei nur in einem Großverein möglich, so die Vorstände. Daher könne eine Fusion beider Vereine „das Breiten-, Mannschafts- als auch das Leistungstennis auf eine breitere Mitgliederbasis in allen Altersklassen stellen“.

Neue Impulse sind gefragt

Dabei seien aber auch neue Ideen gefragt. Frank Mühlthaler, der die Golf Driving Range der SKS auf dem Steinprügel führt und vermarktet, nannte Midnight-Tennis-Events unter Flutlicht, einen Prosecco-Cup sowie Kinder- und Jugendcamps zur Nachwuchsgewinnung als Beispiele für Innovationen. Mit modernen Strukturen, einem qualifizierten Trainerteam und „leistungsstarken Identifikationsfiguren in zwei Tenniszentren“ seien solche Maßnahmen zu verwirklichen, so Mühlthaler.

Anwesende Mitglieder äußerten bei der Versammlung auch ihre Sorgen angesichts einer möglichen Fusion. So stellten sie den Vorsitzenden die Frage, ob bei einem Zusammenschluss Mitglieder des deutlich kleineren SVO im Großverein ihre Identität behalten würden oder nicht. Diese Sorge versuchten die Vorstände damit zu entkräften, dass die 2011 vollzogene Fusion der Sportvereine aus Hedelfingen, Rohracker und Wangen zur heutigen Sportkultur „eine Erfolgsgeschichte“ sei. Für einen Lacher und Applaus sorgte der Kommentar des SKS-Tennischefs Walter Trösch am Ende der Diskussionsrunde: „Der Bräutigam ist genauso schön geschmückt wie die Braut, was die beste Voraussetzung für eine gute Ehe ist.“

Im Sommer soll die Entscheidung fallen

Der im Jahr 1919 gegründete Sportverein Obertürkheim leidet seit Jahren unter einem starken Mitgliederschwund. Zählte der Verein vor fünf Jahren noch mehr als 400 Mitglieder, so sind es aktuell nur noch 160. Die Sportkultur Stuttgart hat derzeit mehr als 2700 Mitglieder in 17 Abteilungen mit 250 wöchentlichen Übungseinheiten. Obertürkheim hat zehn Tennisplätze im Freien und zwei in der Halle zu bieten. Acht unter freiem Himmel hat die SKS an den beiden Standorten Hedelfingen und Rohracker für 337 eingeschriebene Abteilungsmitglieder. Schon seit einiger Zeit führen der SVO und der Großverein Sportkultur Stuttgart Gespräche über eine mögliche Fusion.

Die weiteren Schritte zur Vorbereitung eines Zusammenschlusses erläuterte der SKS-Vorsitzende Ulrich Strobel. Zunächst, so Strobel, werde ein Verschmelzungsvertrag ausgearbeitet, der zusammen mit den Bilanzen der letzten drei Jahre zur Einsicht durch die Mitglieder ausgelegt werden soll. Im Juni oder Juli dieses Jahres würden von beiden Vereinen außerordentliche Mitgliederversammlungen einberufen. Termine dafür stünden aber noch nicht fest. Der einzige Tagesordnungspunkt bei diesen Versammlungen werde die Abstimmung über den Vereinszusammenschluss sein. Stimmen unter notarieller Aufsicht jeweils mindestens 75 Prozent der anwesenden Mitglieder der Fusion zu, wird sie rückwirkend zum 1. Januar 2015 vollzogen. Kommen die notwendigen Mehrheiten in den Vereinen nicht zustande, ist die von den Vorständen angestrebte Fusion gescheitert.