Zumindest der Titel des Jahresprojekts 2016 der Kulturregion hatte etwas Sportliches: „Aufstiege“ hieß das Lichtkunstfestival, bei dem unter der Leitung von Joachim Fleischer 45 Künstler in 25 Kommunen 37 ungewöhnliche Lichtinszenierungen an Treppen, Stäffele und Anstiegen verwirklichten. Das Lichtkunstfestival fand nicht nur in den Medien große Beachtung, auch mehr als 70 000 Interessierte besuchten die Kunstwerke. Mehr als ein Drittel kam von außerhalb zum Veranstaltungsort, das Publikum war jünger als beim Vorgängerprojekt „Garten Eden“ im Jahr 2014. Zudem hat sich der Bekanntheitsgrad der Kulturregion von 51 auf 57 Prozent unter den Besuchern gesteigert. Für das Projekt mit Gesamtkosten von 787 000 Euro warb der Verein fast 40 000 Euro Drittmittel ein.

 

Neue Projekte: #Sprichklartext und Produktionskunst

Im Jahr 2017 beschäftigt sich die Kulturregion anlässlich des Reformationsjubiläums unter dem Motto #sprichklartext mit Sprache und Sprachgebrauch. In Workshops, die in Einrichtungen in den Mitgliedskommunen stattfinden, widmen sich Jugendliche dem Thema, in einer Poetry Slam Werkstatt mit Timo Brunke entwickeln junge Menschen eigene künstlerische Texte, die sie am 30. Juni auf einer Veranstaltung des Dialogforums der Kirchen in der Region Stuttgart im Hospitalhof präsentieren. „Die Sensibilisierung gerade von jungen Menschen für Sprache und ihre Wirkung ist ein hochaktuelles Thema“, sagt Werner Spec, OB von Ludwigsburg und Vorsitzender der Kulturregion. Die Kampagne endet im Oktober mit einem Symposium, auf dem die besten Darbietungen prämiert werden.

Ein größeres Projekt findet dann wieder 2018 statt. Dabei werden Künstler in Industrie- und Handwerksbetrieben arbeiten und mit Unterstützung der Belegschaft und der Maschinen neue Werke schaffen. Dieser Prozess wird medial begleitet und zusammen mit dem Ergebnis im Oktober 2018 auf einem Festival präsentiert. Künstlerischer Leiter ist der international bekannte Medienkünstler Benjamin Heidersberger. „Die Region ist als innovativer Industriestandort bekannt“, sagt Bettina Pau, neue Geschäftsführerin der Kulturregion, „bei diesem Projekt lernen Künstler ungewohnte Techniken und Bürger ungewohnte Kunstformen kennen“.