Phänomen
Unter Konvergenz verstehen Sprachwissenschaftler das Phänomen, dass sich Menschen beim Sprechen einander anpassen, etwa in einen Dialekt verfallen. Es gibt zwei Erklärungen, wie es dazu kommt. Die Erklärungen widersprechen sich; die Stuttgarter Sprachwissenschaftlerin Natalie Lewandowski hat versucht, sie zu vereinen.

 

1. Theorie
Anhänger der sogenannten Kommunikations-Akkommodationstheorie wie der US-amerikanische Kommunikationswissenschaftler Howard Giles von der Universität Kaliforniens gehen davon aus, dass die sprachliche Anpassung „den Wunsch nach sozialer Anerkennung widerspiegelt“: Wer den Gesprächspartner sympathisch findet oder ihn beeindrucken will, passt sich sprachlich an.

2. Theorie
Kritiker dieser Theorie wie der Edinburgher Psychologe Martin Pickering vertreten die Angleichungstheorie: Konvergenz beruhe auf einem festgelegten, automatischen Mechanismus, der von den Sprechern nicht beeinflusst werden kann.