Der Wettbewerb um die Umgestaltung des Stöckachs in Stuttgart ist entschieden: Das Büro „Harris und Kurrle Architkten BDA in Arbeitsgemeinschaft mit Jetter Landschaftsarchitekten“ lag am Ende knapp vorn.

Stuttgart - Der Stöckach erhält ein neues Gesicht: Das Büro „Harris und Kurrle Architkten BDA in Arbeitsgemeinschaft mit Jetter Landschaftsarchitekten“ hat die zweite Runde des Planungswettbewerbs für den Verkehrsknotenpunkt im Stuttgarter Osten für sich entschieden und erhält nun den Auftrag, seine Ideen in einer Machbarkeitsstudie zu vertiefen.

 

Die Wettbewerbsjury habe über zwei gute Entwürfe zu befinden gehabt, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) bei der Vorstellung des Siegerentwurfs am Montag im Rathaus. Dementsprechend knapp sei das Votum ausgefallen: Außer den Siegern war noch das Architekturbüro „ISA Internationales Stadtbauatelier und -grüne Welle in Arbeitsgemeinschaft mit Johannes Jörg, freier Landschaftsarchitekt“ im Rennen gewesen. Beide Büros hatte die Jury bereits im Februar aus insgesamt 14 eingereichten Arbeiten ausgewählt und zur weiteren Überarbeitung ihrer Planungen aufgefordert.

Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stand die Umgestaltung des bisher durch Parkflächen belegten Stöckachplatzes an der Ecke Neckarstraße/Werastraße. Zudem war eine städtebauliche Neuordnung für das benachbarte Grundstück der ehemaligen Hauswirtschaftlichen Schule gefordert.

Neubau ersetzt Gebäude der Hauswirtschaftlichen Schule

Dies sei den Wettbewerbssiegern gut gelungen, befand auch die Juryvorsitzende Cornelia Bott, und der Baubürgermeister ergänzte: „Städtebaulich ein ganz starker Entwurf.“ Das Gebäude der Hauswirtschaftlichen Schule soll abgerissen und durch vier fünf- und achtgeschossige Neubauten ersetzt werden, die um einen Innenhof gruppiert sind. Darin werden ein rund 900 Quadratmeter großer Einkaufsmarkt, eine Kindertagesstätte sowie Bürgersäle untergebracht. Außerdem sollen 46 Wohnungen entstehen.

Für den Bau wird ein separater Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Zum Stöckachplatz hin wird eine Freitreppe angelegt. Der Platz, mit einer Fläche von 0,7 Hektar eher ein „Plätzle“, kann etwa für Außengastronomie genutzt werden. Auch für Autofahrer bringt die Neugestaltung Veränderungen: Das Abbiegen von der Hack- in die Werastraße wird künftig nicht mehr möglich sein; ebenso fällt der Rechtsabbieger von der Hack- in die Neckarstraße weg. Bis zum Beginn der Arbeiten vergehen allerdings noch einige Jahre, bis ein neuer Bebauungsplan ausgearbeitet worden ist.

Die Juryvorsitzende Bott lobte den Siegerentwurf auch aufgrund der vorgesehenen lockeren Bebauung, die Sichtachsen zum Hang hin in Richtung Landhausstraße öffne und zudem Platz für die Frischluftzufuhr in den Talkessel lasse. Thomas Rudolph, Chef des Handels- und Gewerbevereins S-Ost und in die dem Wettbewerb vorausgegangene Bürgerbeteiligung involviert, bezeichnete die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Architekten und Bürgern als „vorbildlich“. Die Gestaltung des Platzes im Sanierungsgebiet wird zwischen einer und zwei Million Euro kosten – 60 Prozent davon bezuschussen Bund und Land.