Das Handelshaus Breuninger steht offenbar kurz vor einer Einigung mit der Stadt in Sachen Neubebauung am Karlsplatz.

Stuttgart - Die von Breuninger geplanten Neubauten am Karlsplatz sollen nun doch deutlich niedriger und weniger voluminös ausfallen als ursprünglich geplant. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hat das Handelshaus sich dem politischen Druck gebeugt und bei der Überarbeitung der Planung die Höhe der Glasdachkonstruktion und die Quadratmeterzahl, wie von Stadtverwaltung und Gemeinderatsmehrheit gefordert, reduziert. Statt zunächst 42 000 Quadratmeter für Handel, Büros, Gastronomie und möglicherweise auch Wohnungen am Karlsplatz wollte die Stadt zuletzt nur noch 36 000 Quadratmeter billigen. Dies wären immer noch 15 Prozent mehr, als der geltende Bebauungsplan erlaubt, aber nicht mehr 30 Prozent mehr, wie den Plänen des Büro Behnisch zuletzt zugrunde gelegt.

 

Zukunft des Innenministeriumsbaus noch nicht entschieden

Dem Vernehmen nach will das Handelshaus die neue Planung nächste Woche der Öffentlichkeit in einer Art Showroom im Erdgeschoss des ehemaligen Hauses von Betten-Braun an der Münz-/Sporerstraße präsentieren. Die Planung geht offenbar weiterhin von drei Neubauten aus, das ehemalige Hotel Silber bleibt auf Druck der Öffentlichkeit zur Einrichtung einer NS-Gedenkstätte bekanntlich erhalten. Ob auch der von Breuninger angekaufte große Bau des Innenministeriums am Karlsplatz erhalten bleibt und in das Bauvorhaben integriert oder für einen Neubau abgerissen wird, ist angeblich noch nicht entschieden.

Breuninger wollte die Reduzierung der Pläne und deren baldige Bekanntmachung auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. „Die Gespräche mit der Stadt sind konstruktiv und gut“, erklärte Unternehmenssprecher Christian Witt. „Wir werden eine geeignete Form wählen, um die Pläne zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit zu präsentieren.“ Witt konkretisierte frühere Angaben, wonach das einstige Betten-Braun-Haus bis zum bisher vorgesehenen Abriss zwischengenutzt wird. Hier werde von Herbst an die Abteilung Subway mit junger Mode einziehen, so Witt.

Weitere Gespräche zwischen Stadt und Investor

In den letzten Wochen hatte es erneut Gespräche zwischen der Rathausspitze und Breuninger gegeben, um das festgefahrene Projekt, das als solches allseits begrüßt wird, voranzubringen. „Wir sind in guten Gesprächen, es zeichnet sich eine Lösung ab“, kommentierte OB-Sprecher Markus Vogt den Stand der Dinge. Stadt und Gemeinderat wollen vor allem verhindern, dass die Markthalle, das Alte Schloss und das alte Waisenhaus durch die Neubauten in den Schatten gestellt werden. Diese sollten deshalb maximal 26 statt bisher 34 Meter hoch werden dürfen.