Science Fiction ist am Mittwoch in der Stuttgarter Innenstadt auf die reale Stadtgeschichte getroffen: Der Roboter R2-D2 und sein goldener Kumpel C-3PO aus der Star Wars-Saga kamen auf den Schlossplatz.

Stuttgart - Wenig deutet an diesem wolkenverhangenen Mittwochmorgen darauf hin, dass in unmittelbarer Zukunft außerirdische Mächte die Kontrolle über den Stuttgarter Schlossplatz übernehmen könnten. Kita-Kinder krakeelen aus einem Bollerwagen heraus, Schweizer Touristen suchen vergeblich nach Karstadt, junge Mädchen trinken Kaffee aus Pappbechern von Starbucks.

 

Aber Starbucks ist jetzt nebensächlich, weil Star Wars beginnt. Krieg der Sterne mitten in Stuttgart. Zwei Kult-Roboter aus der Star-Wars-Saga sollen gleich präsentiert werden, im Berliner Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds läuft derzeit eine Star-Wars-Ausstellung zur Filmsaga. Man könnte sagen, die Außerirdischen landen auf dem Planeten Stuttgart, weil sie ein bisschen Werbung für sich machen. Dafür haben sie zwei ihrer Sympathieträger vorbeigeschickt: den knuffigen Miniroboter R2-D2 und seinen größeren goldglänzenden Kumpel C-3PO.

Blech auf dem Sackkarren

Weil die beiden eher unbeweglich sind, werden sie von zwei PR-Mitarbeitern begleitet. Der kleine R2-D2 erreicht den Schlossplatz unter Mithilfe einer Sackkarre, sein Kollege C-3PO reist unter dem Arm einer PR-Frau an. Jetzt stehen sie zusammen vor der Kulisse des Neuen Schlosses. Einen kosmischen Wimpernschlag später sind alle von Kindern umringt. Handys werden in die Höhe gehalten, Selfie-Alarm und Zahnlückengrinsen, ein Mädchen rempelt R2-D2 von hinten mit dem Fuß an. Der PR-Mann ist nicht begeistert: „Anschauen super, anfassen nicht so toll.“

Die PR-Frau erzählt, dass die bei Madame Tussauds ausgestellten Roboter jeweils 200 000 Euro wert seien. Das sieht man ihnen – vorsichtig formuliert – nicht unbedingt an. Jetzt kommen auch die enttäuschten Karstadt-Schweizer zum Fotografieren vorbei. Die Stimmung ist heiter, die PR-Frau erzählt, dass sie mit den Robotern auf einer Deutschlandtournee unterwegs sei. Am Vortag hätten die Blechfreunde die Dresdner Frauenkirche und den Englischen Garten in München besichtigt.

Der Kleine kommt besser an

Die Dame ist deutlich redseliger als ihre Roboter, sie fügt hinzu, dass sie sich ihr Hotelzimmer mit R2-D2 und C-3PO teile. Bisher gebe keinen Grund zur Klage. Der kleine Roboter komme bei den Kindern übrigens viel besser an als sein goldener Freund. Das Leben ist nicht gerecht. Jetzt müssen die beiden aber weiter, abends haben sie einen Termin in Frankfurt. Der Schrott verlässt den Schlossplatz.