Abläufe verbessern, das hat Poersch schon immer gemacht, auch wenn sein ursprünglicher Beruf nicht ganz auf diese Branche hindeutet. Fachkraft für Lagerwirtschaft hat der Merklinger gelernt, beim damaligen Leonberger Möbel Mutschler. Noch während der Ausbildung wurde er zum stellvertretenden Lagerleiter befördert, im Alter von 21 Jahren hatte er Personalverantwortung.

 

Personalverantwortung mit 21

Das Lager von Möbel Mutschler hat er komplett umstrukturiert, bis er eines Tages über ein Buch über Unternehmensberatung gestolpert ist. „Da ging es eben darum, Abläufe zu verbessern“, erinnert sich Poersch, „und ich hab verstanden, dass ich das alles schon mache – ohne es so zu nennen.“

Die Renningerin Judith Helmer studiert da schon Betriebswirtschaft und Marketing an der Dualen Hochschule Stuttgart, arbeitet später in einer Unternehmensberatung und bei einem Automobilzulieferer in der Organisationsentwicklung und steigt 2013, als es ihr während der Babypause langweilig ist, bei ihrem Mann ein, der da schon begonnen hatte, die Software zu entwickeln.

Mittelständler mit 20 bis 500 Mitarbeitern

„Was muss ich tun, dass ein Mensch optimal arbeiten kann?“, erklärt Helmer den Zweck von Organisationsentwicklung, von Beratung – und jetzt von ihrer Software. Etwa zehn Unternehmen sind bereits Kunden, vor allem Mittelständler mit 20 bis 500 Mitarbeitern. Davon gibt es viele Firmen, ein großer Markt also für die Online-Berater. Und Konkurrenz hat die kleine Software-Schmiede im verwinkelten Weiler Altstadthaus mit den sechs Festangestellten und 14 Freiberuflern nach eigenen Angaben – noch – keine. „Wir sind global die Einzigen, die das in dieser Konsequenz so machen, dass der Berater überflüssig wird“, sagt Jörg Poersch. Konventionelle Unternehmensberater gibt es dagegen viele. Mal schauen, was die Zukunft bringt.