Steinenbronns Bürgermeister Johann Singer hat dem Landrat Roland Bernhard vorgeschlagen, dass 70 Flüchtlinge eine Notunterkunft in Containern bekommen. Zuvor war die Sandäckerhalle als Möglichkeit im Gespräch. Singer möchte das jedoch nicht, weil die Halle rege durch Vereine genutzt wird.

Steinenbronn - Wo in Steinenbronn eine Notunterkunft für 70 Flüchtlinge entstehen kann, hat den Gemeinderat bei der Klausurtagung in der vergangenen Woche beschäftigt. Das Ergebnis gab Bürgermeister Johann Singer an diesem Freitag – also eine Woche nach dem Beginn der Veranstaltung – bekannt: „Es kommen mehrere Grundstücke der Gemeinde in Betracht“, sagte Singer. Er habe dem Landratsamt bereits mitgeteilt, welche es sein könnten. Auf den Flächen sollen Wohncontainer aufgestellt werden. Singer will die Bevölkerung am Donnerstag, 26. November, über die Notunterbringung bei einer Bürgerversammlung informieren. Sie wird von 19.30 Uhr an in der Sandäckerhalle stattfinden und nicht, wie es im Gemeindenachrichtenblatt heißt, im Bürgersaal. „Wir haben sie aus Platzgründen in die Halle verlegt“, sagte Singer.

 

Zum Hintergrund: Am Freitag vergangener Woche hatte sich der Landrat Roland Bernhard unter anderem mit Singer getroffen und über eine kurzfristig realisierbare Unterkunft gesprochen. Der Landkreis muss bis Jahresende noch 1800 Flüchtlinge aufnehmen. Die Quote sieht vor, dass 70 Flüchtlinge in den Ort kommen und in einer Halle untergebracht werden sollen.

Die Gewerbehalle wird es schon mal nicht

Singer möchte verhindern, dass die Sandäckerhalle zum Notquartier für Flüchtlinge wird. Sie werde schließlich täglich von Vereinen genutzt. „Außerdem findet dort im Januar eine große Veranstaltung der Kleintierzüchter statt, zu der Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet und dem Ausland kommen.“ Die Sandäckerhalle sei die einzige große Gemeindehalle. „Die Schulturnhalle kommt als Unterkunft nicht in Frage, weil sie zu klein ist“, sagte Singer. Mittlerweile kümmert sich der Bürgermeister selbst um das Thema. „Das ist bei uns nun Chefsache.“ Eine gewerbliche Halle, von der zunächst als Notquartier die Rede war, soll laut Singer nicht zur Verfügung stehen. „Dafür gibt es Interessenten aus dem Gewerbe.“ Der Eigentümer wolle sie nicht für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. In der Klausur ging es auch um die Eckdaten des Haushalts 2016. Singer ist jedoch skeptisch, ob dieser noch in diesem Jahr eingebracht wird. „Wir sind rund um die Uhr mit Flüchtlingen beschäftigt.“ Das gelte auch für den Kämmerer, der sich gerade um die Finanzierung der Anschlussunterbringung kümmern müsse.