Seit Donnerstag leben nun Flüchtlinge in der Schulsporthalle in Steinenbronn. Mitarbeiter der Verwaltung sprechen von auffallend freundlichen Menschen.

Steinenbronn - Am Dienstag hat sich Steinenbronns Bürgermeister Johann Singer ein Bild von der Flüchtlingsunterbringung in der Schulsporthalle gemacht. Gemeinsam mit Simon Römmich, dem Leiter des Ordnungsamts und Flüchtlingsbeauftragten der Gemeinde, besuchte er dort die sechs Familien und sieben Einzelpersonen. „Die Leute waren sehr freundlich und das Klima in der Halle sehr positiv“, berichtete der Bürgermeister am Abend dem Verwaltungs- und Sozialausschuss. Römmich hatte denselben Eindruck. „Wir haben in entspannte Gesichter geschaut und die Flüchtlinge lachen viel“, berichtete er.

 

In der Sporthalle leben seit dem vergangenen Donnerstag vor allem Menschen aus Afghanistan. Eine Familie ist aus Syrien, und eine aus Iran. Unter den 43 Personen sind etwa 25 Kinder.

Sicherheitsdienst nur zum Brandschutz

Mit am Sitzungstisch saß am Dienstagabend auch Jörg Hamm, der für den Landkreis Böblingen die Unterkunft in der Schulturnhalle leitet. Gemeinsam mit einer Sozialarbeiterin kümmert er sich um die Bewohner. Abends ist dann ein Sicherheitsdienst da. „Der ist nicht notwendig, um die Flüchtlinge unter Kontrolle zu haben.“ Das sei nicht nötig. „Der Sicherheitsdienst ist wegen des Brandschutzes da.“

Wie lange die 43 Menschen in der Schulturnhalle leben werden und ob sie diese räumen, wenn die Mobile Homes im Gewerbegebiet bezugsfertig sind, konnte Römmich nicht sagen. „Wir haben dazu keine Informationen. Wir bleiben aber an dem Thema dran.“ Denn seit im Dezember die Halle für die Flüchtlingsunterbringung vorbereitet wurde, kann dort kein Sportunterricht stattfinden und die Schüler müssen auf die Sandäckerhalle ausweichen. Immer wieder hatte Singer gefordert, dass die Turnhalle nur übergangsweise genutzt werden dürfe. Römmich sagte, dass er damit rechnet, dass über kurz oder lang 50 Personen in der Halle leben werden. Zusätzlich zu den Bewohnern der Schulsporthalle sind zwei syrische Familien mit je vier Personen in Wohnungen in der Goldäckerstraße eingezogen.

In der Halle läuft alles reibungslos

Der Heimleiter Hamm sprach über seine Erfahrungen mit den Flüchtlingen. „Sie sind sehr freundlich. Wenn ich ankomme, halten sie mir die Türen auf und fragen mich, ob sie etwas helfen können.“ Es laufe alles reibungslos. Demnächst wird Hamm auch ein Büro in der Halle haben. Das müsse der Landkreis aber erst einrichten.

Manfred Kosbi als Koordinator des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe sagte, dass die Ehrenamtlichen bereit stehen, um den Flüchtlingen zu helfen. „Wir scharren mit den Hufen, aber wir dürfen noch nicht.“ Denn die Flüchtlinge sollten zunächst zwei Wochen Ruhe haben, um sich einzugewöhnen. Dann erst dürfen sich die örtlichen Helfer um sie kümmern.

Schultes will bei offener Informationspolitik bleiben

Bürgermeister Singer kündigte an, dass er und die Verwaltung weiterhin alle Informationen, die vorliegen, an die Bürgerschaft weitergibt. „Wir betreiben eine offene Informationspolitik und werden auch Probleme benennen, wenn es welche gibt.“