Im Sommer hat es heftig an der Schule gebrodelt. Nun arbeiten Eltern, Lehrer, Vertreter der Gemeindeverwaltung und die Rektorin unter Anleitung von Moderatoren die Konflikte auf.

Steinenbronn - Die erste Bilanz des Moderationsprozesses in dem Steinenbronner Schulstreit fällt positiv aus: Alle Beteiligten seien auf einem guten Weg, teilt Claudia Rugart vom Regierungspräsidium (RP) mit. Sie hatte im September einen Runden Tisch an der Grund- und Hauptschule einberufen. Vertreter des Lehrerkollegiums, der Eltern, der Schulleitung und der Gemeinde Steinenbronn als Schulträgerin einigten sich darauf, die Konflikte innerhalb der Schulgemeinschaft, bei denen es auch um Mobbingvorwürfe ging, in einem moderierten Prozess anzugehen.

 

In den vergangenen Monaten gab es mehrere Gesprächsrunden, die die Konfliktberaterin Monika Beck und der psychologische Schulberater Klaus Daniel im Auftrag des Regierungspräsidiums begleiteten. Dabei tagten die Eltern, die Lehrer sowie die Vertreter der Gemeinde jeweils in getrennten Foren. Dabei waren stets die Rektorin Brigitte Sigler sowie die Konrektorin Elke Rebmann.

Vergangene Konflikte lässt man ruhen

Alle Beteiligten äußerten in der ersten Bilanz ihre Zufriedenheit mit dem Prozess. „Ich war anfangs sehr skeptisch. Doch ich mache nun positive Erfahrungen“, sagt Anke Kilian, die Elternbeiratsvorsitzende. Wichtig sei dabei die Entscheidung der Eltern gewesen, „Vergangenes ruhen zu lassen und sich im Gremium und in den Gesprächen mit der Schulleitung aktuellen Themen zuzuwenden“. Das sei „ein Wendepunkt“ gewesen – „sowohl emotional als auch in der Sache“. Die Schulleiterin Brigitte Sigler erklärte, es sei mit der Unterstützung der Moderatoren gelungen, den „Weg einer vertrauensvollen weiteren Zusammenarbeit von Schulleitung und Kollegium mit der Elternschaft einzuschlagen“. Auch der Steinenbronner Bürgermeister Johannes Singer wertet die Gespräche mit der Rektorin als Erfolg. „Das ‚Eis’ ist allerdings noch relativ dünn und muss deshalb noch eine tragfähige Stärke für eine dauerhafte kooperative künftige Zusammenarbeit aller am Thema Schule in Steinenbronn Beteiligter erreichen.“

Wie berichtet, waren in den zurückliegenden Sommerferien lange schwelende Konflikte zwischen der Schulleitung und den Eltern hochgekocht. Letztere warfen der Rektorin vor, nicht gegen Mobbing an der Schule vorzugehen und Elternanfragen nicht ernst zu nehmen. Auslöser waren die Querelen an der Böblinger Mörike-Schule gewesen, wo sich 175 Eltern in einem Brief an den Kultusminister über ihre Rektorin beklagt hatten. Diese verließ die Schule, in Steinenbronn entschloss sich das RP für die Klärung des Konflikts durch Moderatoren. Der Prozess soll mindestens bis Schuljahresende fortgeführt werden.