Krise
Die anhaltende Rosskur bei Osram zeigt, warum sich Siemens unbedingt vom Lichtgeschäft trennen wollte und die Tochter im vergangenen Jahr nach einem abgeblasenen Verkauf an die Börse gebracht hat. Der Wandel im Lichtmarkt ist so drastisch wie rasant und er kostet viel Geld, das der noch mit 20 Prozent an Osram beteiligte Siemens-Konzern lieber in andere Geschäftsfelder rund um die Elektrifizierung steckt.

Zahlen Osrams Umsatz soll in diesem Jahr bei rund 5,3 Milliarden Euro stagnieren, nachdem der Konzern die Prognose vor kurzem gesenkt hatte. Der Jahresüberschuss wächst hingegen rasant. Nach neun Monaten des Geschäftsjahrs 2013/14 (zum 30. September) lag der Gewinn nach Steuern bei 181 Millionen Euro und damit rund dem Dreifachen des Vorjahres. Im dritten Quartal wurden 8,6 Prozent operative Marge erreicht.

Vorreiter
Technologisch sieht sich Osram als Trendsetter und will zum Beispiel 2016 organische Leuchtdioden (Oled) auf den Markt bringen.

Auch der Standort Eichstätt könnte in Gefahr geraten

Mittelfristig Sorgen machen muss sich wohl vor allem der Standort Eichstätt in Bayern, wo jetzt 40 Prozent des Personals gehen soll. Dort werden mit Schwerpunkt Halogenlampen gefertigt. So wie bereits bei den Glühbirnen geschehen, diskutiert die Politik derzeit einen Bann auch für diese Lampenart ab 2017. Seine Pläne gehen davon aus, dass das Verbot von Halogenlampen komme, sagte Dehen. Bei der jetzt zweiten Abbaurunde könne er keine betriebsbedingten Kündigungen ausschließen, müsse aber „beherzt reagieren“, sagte der Manager. Vollzogen sein soll alles binnen drei Jahren. Dann will der Manager jährlich 260 Millionen Euro eingespart haben. Einmalig kosten lassen will er sich den Abbau 450 Millionen Euro, abgesehen von einer möglichen Ergebnisdelle 2015 die Gewinnmarge von aktuell gut acht Prozent aber halten.

Die sonst von solchen Neuigkeiten begeisterte Börse zeigte Osram die kalte Schulter. Die im M-Dax notierte Aktie verlor zeitweise mehr als neun Prozent und fiel auf unter 32 Euro, nachdem sie im Frühjahr noch bei 50 Euro notiert hatte. Analysten bemängeln, dass speziell das Geschäft mit Leuchtdioden (LED), auf dem viele Zukunftshoffnungen ruhen, bei den Münchnern nicht wie gewünscht läuft.

Ausgerechnet die alten Geschäftsbereiche sind profitabel

Der Technologiewandel überrasche in seiner Dynamik derzeit die ganze Lichtbranche, sagte Dehen. LED-Licht auf Basis von Halbleitern verdrängt immer schneller traditionelle Stromsparlampen und Leuchtstoffröhren. Bei LED-Lampen verfallen die Preise aber rasant, und das Geschäft ist zumindest bei Osram nicht profitabel. Schwarze Zahlen schreiben dagegen die aussterbenden Technologien.

Gute Zahlen trotz des schwierigen Marktes

Krise
Die anhaltende Rosskur bei Osram zeigt, warum sich Siemens unbedingt vom Lichtgeschäft trennen wollte und die Tochter im vergangenen Jahr nach einem abgeblasenen Verkauf an die Börse gebracht hat. Der Wandel im Lichtmarkt ist so drastisch wie rasant und er kostet viel Geld, das der noch mit 20 Prozent an Osram beteiligte Siemens-Konzern lieber in andere Geschäftsfelder rund um die Elektrifizierung steckt.

Zahlen Osrams Umsatz soll in diesem Jahr bei rund 5,3 Milliarden Euro stagnieren, nachdem der Konzern die Prognose vor kurzem gesenkt hatte. Der Jahresüberschuss wächst hingegen rasant. Nach neun Monaten des Geschäftsjahrs 2013/14 (zum 30. September) lag der Gewinn nach Steuern bei 181 Millionen Euro und damit rund dem Dreifachen des Vorjahres. Im dritten Quartal wurden 8,6 Prozent operative Marge erreicht.

Vorreiter
Technologisch sieht sich Osram als Trendsetter und will zum Beispiel 2016 organische Leuchtdioden (Oled) auf den Markt bringen.