So könnte es für England klappen: Der Physiker Stephen Hawking hat eine WM-Sieg-Formel entwickelt. Die Chancen sind danach besser, wenn man in roten statt in weißen Trikots spielt oder seine Haare von brünett zu blond färbt.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Bei der vergangenen Fußball-Weltmeisterschaft musste noch Paul der Oktopus das Orakel abgeben. Diesmal bedient man sich einer wissenschaftlicheren Quelle für das Verständnis kommender Siege und Niederlagen: Ein menschliches Supergehirn soll Aufschluss über Englands Chancen bei der WM in Brasilien geben. Stephen Hawking, der weltbekannte Kosmologe aus Cambridge, hat zu diesem Zweck eine 19-seitige Studie entwickelt. Auf Einladung des Wettbüros Paddy Power hat Hawking Englands 45 WM-Spiele seit dem Triumph von 1966 unter die Lupe genommen.

 

Hilfreich ist, wenn Schiedsrichter irgendwo aus Europa kommen

Hawking hat zwei Formeln geliefert. Eine für „Englands WM-Erfolg“ und eine für „den perfekten Elfmeter“. Umweltfaktoren und psychologische Umstände, Physiologisches und abgründig Taktisches sind in diese Formeln eingeflossen. Im Kern kommt die Studie zu dem Schluss, dass England am besten spielt in gemäßigten Zonen und in Stadien, die weniger als 500 Meter über der Meeresoberfläche liegen. Schon eine Erhöhung der Temperatur um fünf Grad Celsius beeinträchtigt Englands Siegeschancen um 59 Prozent, hat Hawking errechnet. Davon abgesehen, hat das Team mit einer 4-3-3-Aufstellung 58 Prozent seiner Spiele gewonnen, und mit 4-4-2 nur 48 Prozent. Die Chancen sind außerdem besser, wenn man in roten statt in weißen Trikots antritt. Hilfreich ist auch, wenn Schiedsrichter aus Europa und nicht von anderen Erdteilen kommen.

Es ist irrelevant, ob die Frauen und Freundinnen der Spieler vor Ort sind

Allerdings spielt England gegen Nationen, denen es einmal den Krieg erklärt hat, grundsätzlich schlechter als gegen andere: „Vielleicht strengen die sich einfach mehr an.“ Zu anderen bemerkenswerten Befunden, auf die Hawking gestoßen ist, gehört die Tatsache, dass es „irrelevant“ ist, ob die Frauen und Freundinnen der Spieler vor Ort sind – „allen Prämissen der Boulevardpresse zum Trotz“. Auch spielen weder Alter noch Rechts- oder Linksfüßigkeit eine Rolle. Dagegen werden mehr Tore geschossen von Spielern, die blond oder glatzköpfig sind. „Der Grund dafür ist unklar“, meint Hawking. „Dies wird wohl eines der großen Geheimnisse der Wissenschaft bleiben.“ Hawking, der sein Honorar für diese Arbeit zwei Wohltätigkeitsverbänden gespendet hat, ist übrigens nicht allzu optimistisch, was die Aussichten Englands bei dieser WM angeht.