Seit über 30 Jahren kämpfen die Bewohner der Polizeisiedlung für eine Verlegung der Gleise. Das würde mehr Sicherheit für die Anwohner bedeuten. Am Samstag haben die Kinder der Siedlung den Weg vor den Häusern bemalt. Mit der Aktion wollen sie auf ihr Anliegen aufmerksam machen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Kaltental - Mit bunter Straßenmalkreide haben die Kinder der Polizeisiedlung am Samstag den Weg zwischen den Häusern und den Stadtbahngleisen bemalt. Blumen, Bäume, Schmetterlinge, Vögel und vieles mehr schmückten den Asphalt auf einer Länge von etwa 15 Metern. Mit der Aktion wollten die Anwohner der Polizeisiedlung auf ihr Anliegen aufmerksam machen, die Stadtbahngleise weiter von den Häusern weg zu verlegen. Das würde nicht nur die Zufahrt zu den Häusern verbreitern, sondern auch für mehr Sicherheit für die Anwohner sorgen, insbesondere für die Kinder. „Die Kinder würden gerne öfter draußen am Weg spielen, malen oder zum Beispiel Fahrradfahren üben, aber das geht nur unter Aufsicht“, sagt Annette Reiber, eine der Mütter aus der Polizeisiedlung.

 

Eine Gleisverlegung würde mehr Sicherheit bedeuten

Die Straßenbahn fährt teilweise mit 70 Stundenkilometern an dem nur wenige Meter breiten Weg vorbei; ordentliche Abschrankungen zu den Gleisen gibt es nicht. „Man muss schon höllisch aufpassen, dass den Kindern nichts passiert“, sagt Reiber. Auch bei der Malaktion am Samstag waren die Kinder unter ständiger Aufsicht ihrer Eltern. Würden die Gleise verlegt und eine ordentliche Abgrenzung angebracht, würde die Situation in der Polizeisiedlung „kindersicherer, entspannter und sorgenfreier“, sagt Reiber. „Natürlich muss man auch dann noch ein wachsames Auge auf seine Kinder haben, aber es wäre eine ganz andere Situation als jetzt“, sagt die Mutter.

Seit mehr als 30 Jahren versuchen die Anwohner der Polizeisiedlung, eine Verlegung der Gleise zu erreichen. Bislang stießen sie bei der Stadt und den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) auf taube Ohren. Im Zuge der nun geplanten Gleiserneuerung und der ins Auge gefassten Aufnahme in ein Sanierungsprogramm könnte eine Verlegung endlich möglich sein. Die Stadt arbeite bereits an einer Lösung, sagt Reiber. „Das Ziel ist es, dass die Gleisverlegung in den Haushalt 2018/19 aufgenommen wird.“ Die Straßenkunst der Kinder war leider nur für einige Stunden zu sehen. Der Starkregen am Sonntag spülte die Kreidezeichnungen zum größten Teil wieder weg. Das Anliegen der Bewohner der Polizeisiedlung bleibt.