Die Zustimmung der Grünen, aus der Deckungsreserve der Stadt 1,6 Millionen Euro bereitzustellen, erfolgte nur unter dem Vorbehalt, sich "auf die dringlichsten Maßnahmen zu beschränken", so Peter Pätzold. "Wir sehen noch wesentlich mehr Sanierungsbedarf, der finanziert werden muss - Geld ist aber ein endlicher Faktor." Die Straßen im Stadtgebiet stünden lediglich in einer langen Reihe anderer Vorhaben. "Die Sanierung unserer Infrastruktur wird uns die nächsten Jahrzehnte beschäftigen", so Pätzold.

 

 Technikbürgermeister Thürnau warnte vor immer gravierenderen Schäden, sollte für die Erhaltung von Straßen, Gehwegen und Treppen auch weiterhin nur der gekürzte Investitionsetat zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Sparpolitik der Stadt waren die Gelder für die Unterhaltung der Bauwerke auf jährlich knapp 6,5 Millionen Euro reduziert worden, erforderlich wären aber rund zehn Millionen pro Jahr, so Thürnau. Aktuell stünden dem Tiefbauamt lediglich 44 Cent pro Quadratmeter Straße zur Verfügung, man brauche aber mindestens durchschnittlich 75 Cent an Unterhaltungsmitteln. Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen empfehle sogar, zur Verminderung des fortschreitenden Substanzverlustes 1,30 Euro pro Quadratmeter Straßenfläche zu investieren. - Der Ansatz, mit einem um zwei Millionen Euro gekürzten Etat auszukommen, funktioniere nicht, so Thürnau. "Dann ist zu erwarten, dass sich der Substanz- und Werteverlust des Straßenvermögens fortsetzt."

Das Tiefbauamt schlage daher vor, die Haushaltskürzungen in diesem Bereich zurückzunehmen und zusätzlich 1,5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen, so Thürnau. Mit einem jährlichen Budget von zehn Millionen Euro für die Straßenerhaltung und -erneuerung könnte der Sanierungsstau in den nächsten zehn bis 15Jahren aufgearbeitet werden.