Eine Einigung im Poststreik ist nicht in Sicht, am Montag geht der Ausstand in Baden-Württemberg in die dritte Woche. Die Post bemüht sich um Pünktlichkeit, hieß es, und ließ Sendungen am Sonntag von mehr als 1000 Freiwilligen landesweit verteilen.

Stuttgart - Trotz des anhaltenden Streiks will die Post auch in der dritten Streikwoche einen Großteil der Briefe und Pakete im Südwesten möglichst pünktlich zustellen. Die Post werde in dieser Woche bundesweit etwa 80 Prozent der Sendungen wie geplant verteilen, sagte ein Postsprecher am Montag in Stuttgart. In der vergangenen Woche lagen die Zustellquoten im Land teilweise etwas niedriger. Inzwischen veröffentlicht die Post keine regionalen Daten mehr.

 

Die Gewerkschaft geht im Südwesten von etwa 4100 Streikenden aus, die in Baden-Württemberg am Montag erneut ihre Arbeit niederlegen, wie ein Verdi-Sprecher sagte. Eine Einigung sei nicht in Sicht. Im Südwesten sind bei der Post an den elf Briefverteil- und vier Paketzentren schon seit dem 8. Juni Beschäftigte im Ausstand.

Mehr als 1000 Freiwillige verteilten am Sonntag landesweit Post, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Bundesweit hätten sich 10.000 Freiwillige an der Aktion beteiligt. Aus Sicht von Verdi hat die Post mit der Sonntags-Zustellung „ungesetzlich“ gehandelt, dem widersprach das Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte die nach ihrer Ansicht „illegale“ Handlung dem Arbeitsministerium am Freitag gemeldet. Bisher sei jedoch noch keine Antwort gekommen, sagte der Verdi-Sprecher.

Mit dem unbefristetem Arbeitskampf für bundesweit rund 140.000 Beschäftigte will die Gewerkschaft vor allem erreichen, dass die 49 regionalen Gesellschaften mit geringerer Bezahlung für mehr als 6000 Paketboten wieder in den regulären Haustarif aufgenommen werden. Im Gegenzug hatte sie einen moderaten Gehaltsabschluss angeboten. Das Angebot lehnt die Post aber ab und verweist auch darauf, dass man den Lohnkostenabstand zu den Konkurrenten ausgleichen müsse.