Der VfB erklärte nun dazu, die bloße Betrachtung der Entfernung zwischen den Schulen und dem VfB-Gelände greife für das Verständnis von Flexibilität zu kurz. Die Lehrer könnten so am Nachmittag auf dem Clubgelände unterrichten. Es entfalle der Rücktransport der Schüler vom VfB-Gelände in ihre jeweiligen Schulen. Zudem hätten sie nun günstigere Trainingskorridore.

 

Im Rathaus nimmt man die Debatte gelassen zur Kenntnis

Gelassen nimmt man im Stuttgarter Rathaus die Debatte zur Kenntnis: Der VfB habe in der vorvergangenen Woche die zuständigen Bürgermeister Martin Schairer (Sport) und Isabel Fezer (Schule) darüber informiert, wie er seine Nachwuchsförderung neu ausrichten möchte. „Ich kann die Enttäuschung der staatlichen Schulen nachvollziehen“, sagt Fezer – aber wenn der VfB sich für einen anderen Schulpartner entscheide, „ist es Sache des VfB“. Entscheiden müssten die Eltern. Fezer sieht keine Hinweise darauf, dass andere Sportarten ebenfalls an Privatschulen abwandern könnten. „Denn so einen großen Aufwand kann sich kein kleiner Verein leisten“ – und alle anderen Vereine seien kleiner als der VfB. Die Bürgermeisterin geht davon aus: „Die anderen Sportarten werden weiterhin an unseren Schulen vertreten sein.“ Schairer betont: „Festzuhalten ist: die Stadt fördert nicht Leistungssportler und hat auch keinen Einfluss auf die Schulpläne.“

Tatsächlich hat die Stadt schon immer Einfluss auf den Spitzensport genommen und sich jahrzehntelang darüber definiert. Sie bezuschusste etwa die Sanierung des OSP mit einem hohen sechsstelligen Betrag, ermöglichte den Stadionumbau und gewährt Nachlässe für Bundesligisten bei den Hallenmietpreisen und plant aktuell sogar den Bau eines Sportbads.

Der Bundeszuschuss dafür von mindestens einer Million Euro ist aber in weite Ferne gerückt. Der Wasserballstützpunkt wird gestrichen. Die Neigung des Landes, den zu fördern, werde durch die städtische Zurückhaltung im Schulstreit wohl nicht erhöht, bestätigt auch der Sportkreisvorsitzende Fred-Jürgen Stradinger. Er lobt das Engagement der Eliteschulen in den höchsten Tönen, das sei in Stuttgart für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit, die auch vor Budgetgrenzen nicht halt mache. Er bedauert, dass VfB-Präsident Wolfgang Dietrich den Wechsel „aus einem bewährten System verkündet, ohne vorher über die Vor- und Nachteile mit den betroffenen Schulen gesprochen zu haben“.

Zudem hebt der Verein jetzt darauf ab, er werde mit den Jugendspielern „neutral“ über die beste Schulwahl sprechen. Gegenüber den Familien bringt er als Inklusivangebot auch einen Laptop ins Spiel, fürs E-Learning – „als weitere wertvolle Unterstützungsleistung“ der Privatschule, wie es in einem Schreiben an die Eltern heißt. Letztlich, so der VfB, würden diese entscheiden. Man spreche auch nicht von einer Kündigung der Zusammenarbeit mit Schulen, sondern von einer Ausweitung der Kooperation.

Der Schulweg ist doch etwas länger

Bei den Gesprächen müsste der Schulweg thematisiert werden: Gegenüber den Eltern argumentiert der VfB von „Zeitersparnis durch weniger Wegstrecken“. So kurz wie vom Verein behauptet – es war nur von der Dauer der Bahnfahrt die Rede – ist er nicht. Zwar fährt man mit der S-Bahn von Bad Cannstatt nach Fellbach in nur sieben Minuten. Es warten vor und hinter der S-Bahnstation aber 2,5 Kilometer Fußweg, so dass die Schüler wohl rund 40 Minuten unterwegs sind. In einer guten halben Stunde wären sie aber ins Untertürkheimer Wirtemberg-Gymnasium, die benachbarte Lindenrealschule oder die Cotta-Schule im Osten auch gelaufen. Mit der Bahn sind alle Stuttgarter Eliteschulen schneller zu erreichen als die Kolping-Akademie. Das gilt zumindest für 21 Jungs aus dem VfB-Internat an der Mercedesstraße.

Lehrer sollen aufs Clubgelände

Der VfB erklärte nun dazu, die bloße Betrachtung der Entfernung zwischen den Schulen und dem VfB-Gelände greife für das Verständnis von Flexibilität zu kurz. Die Lehrer könnten so am Nachmittag auf dem Clubgelände unterrichten. Es entfalle der Rücktransport der Schüler vom VfB-Gelände in ihre jeweiligen Schulen. Zudem hätten sie nun günstigere Trainingskorridore.

Im Rathaus nimmt man die Debatte gelassen zur Kenntnis

Gelassen nimmt man im Stuttgarter Rathaus die Debatte zur Kenntnis: Der VfB habe in der vorvergangenen Woche die zuständigen Bürgermeister Martin Schairer (Sport) und Isabel Fezer (Schule) darüber informiert, wie er seine Nachwuchsförderung neu ausrichten möchte. „Ich kann die Enttäuschung der staatlichen Schulen nachvollziehen“, sagt Fezer – aber wenn der VfB sich für einen anderen Schulpartner entscheide, „ist es Sache des VfB“. Entscheiden müssten die Eltern. Fezer sieht keine Hinweise darauf, dass andere Sportarten ebenfalls an Privatschulen abwandern könnten. „Denn so einen großen Aufwand kann sich kein kleiner Verein leisten“ – und alle anderen Vereine seien kleiner als der VfB. Die Bürgermeisterin geht davon aus: „Die anderen Sportarten werden weiterhin an unseren Schulen vertreten sein.“ Schairer betont: „Festzuhalten ist: die Stadt fördert nicht Leistungssportler und hat auch keinen Einfluss auf die Schulpläne.“

Tatsächlich hat die Stadt schon immer Einfluss auf den Spitzensport genommen und sich jahrzehntelang darüber definiert. Sie bezuschusste etwa die Sanierung des OSP mit einem hohen sechsstelligen Betrag, ermöglichte den Stadionumbau und gewährt Nachlässe für Bundesligisten bei den Hallenmietpreisen und plant aktuell sogar den Bau eines Sportbads.

Der Bundeszuschuss dafür von mindestens einer Million Euro ist aber in weite Ferne gerückt. Der Wasserballstützpunkt wird gestrichen. Die Neigung des Landes, den zu fördern, werde durch die städtische Zurückhaltung im Schulstreit wohl nicht erhöht, bestätigt auch der Sportkreisvorsitzende Fred-Jürgen Stradinger. Er lobt das Engagement der Eliteschulen in den höchsten Tönen, das sei in Stuttgart für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit, die auch vor Budgetgrenzen nicht halt mache. Er bedauert, dass VfB-Präsident Wolfgang Dietrich den Wechsel „aus einem bewährten System verkündet, ohne vorher über die Vor- und Nachteile mit den betroffenen Schulen gesprochen zu haben“.