In Saudi-Arabien herrscht eine ausgesprochen rigide Ausprägung des sunnitischen Islams, der Wahhabismus. Die Anhänger des sunnitischen Gelehrten Mohammed Ibn Abd al-Wahhab (1703-1792) nennen sich selbst Muwahhidun („Bekenner des einen Gottes“). Der bei Riad in Zentralarabien geborene Abd al-Wahhab begründete eine Rechtsschule mit einer strengen Auslegung des Koran und einem von allen modernen Einflüssen „gereinigten“ Islam.

 

Die Herrscherfamilie Saud bekannte sich zum Wahhabismus und machte diese rigide Doktrin des Islams im 1932 gegründeten Königreich Saudi-Arabien zur Staatsreligion. Bis heute überwacht dort eine Religionspolizei die Einhaltung der strengen Regeln. So drohen bei Alkohol- und Drogenkonsum oder Ehebruch drakonische Strafen bis zur Enthauptung.