Rebecca Hartmann (27) studiert Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für Technik. „Man kann sicher günstiger leben als ich – aber unter 1000 Euro im Monat kommt man nicht hin.“ Davon ist Rebecca Hartmann überzeugt. Die 27-Jährige steht kurz vor ihrer Bachelorarbeit in Wirtschaftspsychologie. Für ihr 20 Quadratmeter großes WG-Altbauzimmer beim Marienplatz zahlt sie 400 Euro warm, Wohn-, Esszimmer, Küche und Bad teilt sie sich mit zwei Mitbewohnern. „Glück gehabt“, sagt sie, die aus der Nähe von Schaffhausen kommt. „Wohnungen sind schon teuer hier.“

 

Zuvor hatte sie nach der Realschule eine Ausbildung als Bankkauffrau gemacht, zwei Jahre bei einer Sparkasse im Marketing gearbeitet, dann das Abi nachgeholt. „Ich wollte was Richtung Psychologie machen“, erzählt Hartmann in ihrer sonnigen, kleinen Dachküche, „und es war klar, dass nur eine staatliche Hochschule in Frage kam“. Im Sommersemester habe sie sich die 200 Euro für das Studiticket immer gespart – „da bin ich mit dem Fahrrad zur Hochschule“. Bei den Heimfahrten zu den Eltern alle zwei Monate schaut sie nach günstigen Zugtickets, aber 40 Euro hin und zurück koste das schon. Um sich einen Laptop für 1000 Euro zu leisten, verkaufte sie ihren Opel Corsa. Für studienrelevante Bücher gibt sie rund 15 Euro im Monat aus. „Es wird immer noch verlangt, dass man Bücher als Quellenangaben benutzt, nicht nur irgendwelche Internetquellen.“ Für Prepaid-Handy und W-Lan rechnet sie zwölf Euro – „im Normalfall skype ich halt“.

Bei Kosmetik und Klamotten wird sie schwach

Um die 165 Euro Semestergebühr kommt sie nicht herum, für Versicherungen zahlt sie 80 (Kranken-), sechs (Haftpflicht) und 14 Euro (Berufsunfähigkeit). Für Lebensmittel rechnet sie 200 Euro im Monat – „ich koch halt immer selber und ich ess kein Fleisch, kauf meist im Bioladen ein“. Für Kosmetik gehen 50 Euro drauf, für Klamotten 150 – im Monat. Und das Yoga-Training ist ihr 60 Euro im Monat wert. „Mein Erspartes ist komplett weg.“ Als Monatseinkommen erhält sie 700 Euro von den Eltern und seit Juni 600 Euro als Werkstudentin bei Bosch – für zehn Stunden die Woche, in den Semesterferien 25 Stunden.

„Insgesamt 1300 Euro, das geht gut.“ Davor hat sie beim DM acht Stunden die Woche gearbeitet. Ein 4oo-Euro-Job. Ein Jahr erhielt sie ein HfT-Stipendium mit 100 Euro im Monat, auch wegen ihres Engagements bei der mobilen Jugendarbeit. Und was ist mit Partys? „Da braucht man halt das, was noch übrig ist.“