Die Landtagsabgeordnete Thekla Walker sieht die Ansiedlung von Eidechsen, die Stuttgart 21 weichen müssen, am Killesberg kritisch. Die Landesbehörden verweisen auf Stadt und Bahn.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die Umwandlung von zwei Wiesen am Killesberg in Lebensraum für Eidechsen, die wegen Stuttgart 21 aus Untertürkheim in den Stuttgarter Norden umziehen sollen, sorgt weiter für Kritik. Die langjährige Grünen-Stadträtin sowie Ex-Landesvorsitzende ihrer Partei und heutige Landtagsabgeordnete, Thekla Walker, stellt die Sinnfrage. „Jahrelang haben die Grünen diese Flächen vor Bebauung geschützt. Und jetzt muss ausgerechnet hier eine Naturschutzausgleichsmaßnahme für Eidechsen umgesetzt werden. Was ist da gewonnen?“, schreibt Walker auf Facebook. „Manchmal ist Naturschutz echt schwierig“, schickt sie hinterher. Walker, die in der Nähe der betroffenen Wiesen wohnt, erwähnt in ihrer Wortmeldung Andre Baumann, langjähriger hauptamtlicher Geschäftsführer des Naturschutzbundes Baden-Württemberg und heute Staatssekretär im Landesumweltministerium. Das möchte den jüngst von einem Anwohner in einem offenen Brief, der unter anderem auch an Umweltminister Franz Untersteller gerichtet war, kritisierten Umbau der Wiesen nicht bewerten. Man möge sich an Stadt und Bahn wenden. „Zuständig aus Sicht des Landes ist darüber hinaus das Regierungspräsidium“, erklärt Ministeriumssprecher Ralf Heineken. Das Regierungspräsidium (RP) wiederum verweist an Stadt und Bahn. Die beim RP angesiedelte höhere Naturschutzbehörde habe dem Vorhaben fachlich zugestimmt, erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage.

 

Die Bahn korrigiert die Angaben zur Menge des verbauten Materials. Demnach wird die neue Eidechsenheimat aus 9700 Tonnen Muschelkalksteinen, 3000 Tonnen Schotter und 1200 Tonnen Split gebaut.