Der Regionalpräsident Thomas Bopp bekommt im regionalen Verkehrsausschuss Unterstützung für seine Strategie bei der Stuttgart-21-Filderanbindung. Die Grünen schweigen dazu – aus Parteiräson.

Stuttgart - Der Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) hat in der Diskussion über die Filderanbindung bei Stuttgart 21 die Unterstützung der Fraktionen in der Regionalversammlung. Bopp vertritt die Region bei den bis Mitte April laufenden Gesprächen mit Bahn, Land und Stadt Stuttgart mit folgender Strategie: „Die Region votiert weiterhin für den Filderbahnhof Plus, wir werden uns aber einer anderen Lösung nicht verschließen.“ Jede Variante müsse eine Option eröffnen, dass später einmal S-Bahnen oder Regionalzüge vom Flughafen ins Neckartal nach Wendlingen fahren könnten und so eine südliche Schienenumfahrung Stuttgarts entstehe. Nur dann sei die Region bereit, einen Anteil an Mehrkosten zu übernehmen, wenn sich auch das Land beteilige.

 

Die meisten Fraktionen sind dafür, die Grünen schweigen

Diese Position fand im regionalen Verkehrsauschuss am Mittwoch weit gehende Zustimmung. Die Grünen, die sich bisher für die Variante Gäubahn ausgesprochen hatten, nahmen Bopps Bericht kommentarlos zur Kenntnis: keine Wortmeldung. Das hängt damit zusammen, dass die Gespräche über die S-21-Filderanbindung vom Landesverkehrsminister Winfried Hermann initiiert wurden – einem Grünen. Hätte die Fraktion also auf ihrer bisherigen Position für die Gäubahn beharrt, die von vielen Bürgerinitiativen geteilt wird, hätte sie ihren eigenen Minister desavouiert. So konnte Bopp unwidersprochen verkünden, dass neben der Antragstrasse, dem Filderbahnhof Plus und der Variante mit einem dritten Gleis für den Regionalverkehr keine weiteren Möglichkeiten in Betracht kommen würden. „Wer jetzt versucht, alte oder neue Alternativen ins Spiel zu bringen, handelt kontraproduktiv“, sagte Bopp.

Die Antragstrasse enthält einen neuen Bahnhof für die Fernzüge und die gemeinsame Nutzung der heutigen S-Bahn-Station durch S-Bahnen und Regionalzüge der Gäubahn – was laut Gutachtern zu Komplikationen im S-Bahn-Verkehr führt. Im Konzept Filderbahnhof Plus sind Fern- und Regionalzüge im neuen Bahnhof zusammengefasst, die S-Bahn-Station steht weiter allein S-Bahnen zur Verfügung. Doch diese Lösung ist teuer und würde den Zeitplan mit einer Fertigstellung bis Dezember 2021 aushebeln. Als preiswertere Alternative ist nun die Variante mit einem dritten Gleis im Gespräch, in der parallel zum S-Bahn-Halt ein weiteres Gleis für die Regionalzüge vorgesehen wird. Die Antragstrasse ist momentan im Planfeststellungsverfahren. Bopp zeigte sich überzeugt, dass die Bahn eine Genehmigung erhalten werde. Bei der Variante „3. Gleis“ sei der Nachweis noch nicht erbracht, dass ein Anschluss der Gäubahn in Richtung Wendlingen künftig möglich wäre. Nur wenn dies gelinge, könne die Region zustimmen.