Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)
Viele Birkacher würden sicherlich auch die Entweihung der Pallotti-Kirche auf dem Negativ-Konto des Jahres verbuchen. In wenigen Wochen sollen die Bagger anrücken und das Gebäude abreißen.
Ja, und ich verstehe den Schmerz. Andererseits bringt eine Kirche, in die kein Mensch mehr geht, niemandem etwas. Und die Pläne für das Areal mit den 66 Wohnungen, dem deutlich erweiterten Pallotti-Kindergarten und dem Konvent der Franziskanerinnen sind gut durchdachte Alternativen.
Wie steht es denn derzeit um den Einzelhandel in Birkach und Plieningen?
Derzeit noch ganz gut. Wir haben glücklicherweise keinen Leerstand in großem Stil. Wenn man nach Degerloch oder Sillenbuch schaut, sieht es dort natürlich noch etwas besser aus – aber im stadtweiten Vergleich stehen wir gut da. Allerdings stellt sich bei mehreren Einzelhändlern die Frage, wie es mit der Nachfolge aussieht. Das muss man abwarten. Und generell kann man immer nur wieder dafür werben, dass die Menschen vor Ort einkaufen sollen.
Im Birkacher Stadtteil Schönberg ist das große Thema die Nachverdichtung. Viele Menschen wollen nicht, dass die schönen Ein- oder Zweifamilienhäuser durch Mehrfamilienhäuser ersetzt werden . . .
Nun ja, so ist das Leben. In Stuttgart gibt es einfach einen großen Wohnungsbedarf, und es sind viele Menschen auf Wohnungssuche. Die Nachverdichtung ist notwendig.
Ebenfalls große Veränderungen durchlebt derzeit die Universität Hohenheim. Im Jahr 2007 studierten dort rund 6000 Menschen – zehn Jahre später sind es nun knapp 10 000. Was macht das mit den Bezirken?
Eine Universität braucht eine gewisse Größe, um attraktiv zu sein. Daher begrüße ich diese Entwicklung. Auch die Einzelhändler entlang der Strecke zwischen der Stadtbahn-Haltestelle „Plieningen“ und der Uni profitieren von den vielen Studenten. Darum fand ich es etwas schade, dass sich die Bezirksbeiräte bei der Präsentation des Masterplans, in dem es um die Pläne der Uni in Zukunft geht, vor allem an dem Thema Parken aufgehängt haben.