Lokales: Mathias Bury (ury)

Diese Auffassung sieht er durch die jüngsten Reaktionen auf die antiislamischen Demonstrationen von Pegida bestätigt. „Die große Mehrheit der Gesellschaft ist gegen Pegida. Die meisten Bürger sagen: ,Muslime sind friedlich, sie gehören zu uns.`“ Dieses Zeichen, fordert der Ditib-Landesvorsitzende, müssten die Muslime selbst erkennen und sich ihrerseits zu Deutschland als ihrer Heimat bekennen. Bei einer „neuen Generation selbstbewusster und verantwortungsbewusster“ türkischstämmiger Muslime sei dies auch längst der Fall, sagt Altuntas.

 

Auf deren finanzielle Unterstützung würde Ditib Württemberg unter anderem auch setzen, sollte etwas aus der Idee einer zentrumsnahen Moschee werden und sich ein passendes Grundstück finden. Das würde gewiss eine Millionensumme erfordern. „Da sehe ich kein Problem“, sagt der Ditib-Landeschef zuversichtlich. Der Landesverband mit seinen etwa 100 Moscheegemeinden und circa 80 000 Mitgliedern könnte, um das nötige Geld zusammenzukriegen, auch zum Mittel einer bundesweiten Spendenaktion greifen.

Nicht mehrfach zur Kasse bitten

Das alles denkt sich auch Ismail Cakir. Deshalb ist für den 58-jährigen Gemeindevorsitzenden eines ausgemacht: „Beide Projekte gehen nicht.“ Die rund 37 000 in Stuttgart lebenden türkischen Muslime, mit deren Spenden Cakir gerne das mit sechs bis sieben Millionen Euro veranschlagte Feuerbacher Moscheeprojekt stemmen würde, bilden in jedem Fall die Basis der Moscheefinanzierung, aber mehrfach wird man sie vermutlich nicht zur Kasse bitten können.

Was den aktuellen Stand der Projektentwicklung anlangt, lässt sich sagen: Für die Feuerbacher Moschee liegen Planskizzen eines Architekten vor. Erste Gespräche mit der Stadt verliefen erfreulich, was die grundsätzliche Machbarkeit angeht. Das Grundstück ist vorhanden, die Infrastruktur drumherum mit Restaurants und Läden ebenfalls. Der Standort ist eingeführt. Er ist in der Bevölkerung auch akzeptiert.