Der VfB Stuttgart hat es geschafft: Nach einer enttäuschenden Saison sichern sich die Schwaben vorzeitig den Klassenverbleib - obwohl das Team in letzter Minute das Spiel gegen Wolfsburg verliert.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat es geschafft: Nach einer enttäuschenden Saison hat sich der VfB Stuttgart doch noch vorzeitig den Klassenverbleib gesichert, der VfL Wolfsburg kann die Qualifikation für die Champions League noch packen. Die Schwaben unterlagen zwar in einer niveauarmen Partie gegen die Niedersachsen mit 1:2 (0:1), wendeten aber dennoch den Fußball-Betriebsunfall noch einmal ab. Vor dem letzten Spieltag hat der VfB als 15. fünf Zähler Vorsprung auf Relegationsrang 16.

 

Im 50. Bundesligaspiel von Dieter Hecking auf der Wolfsburger Trainerbank holte der VfL am Samstag den 75. Auswärtssieg der Vereinshistorie und liegt nur einen Punkt hinter dem Vierten Bayer Leverkusen. Die Stuttgarter schließen ihre verkorkste Saison kommende Woche bei Rekordmeister FC Bayern München ab; der VfL will zuhause gegen den direkten Champions-League-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach noch hochklettern, benötigt aber Schützenhilfe.

Vor 58.000 Zuschauern hatte Kevin de Bruyne (13. Minute) die spielbestimmenden Gäste in Führung gebracht. Nach dem Wechsel sorgte Christian Gentner (62.) für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Ivica Olic (90.+1) mit seinem 14. Saisontor nach einem dicken Fehler des eingewechselten Arthur Boka das Siegtor für den VfL erzielte.

Cacau nimmt Abschied von den Fans

Für Cacau, der mit seinem Nachwuchs als Ballkinder einlief, hieß es in seinem 262. Bundesligaspiel für den VfB von den eigenen Fans Abschied nehmen. Nach elf Jahren verlässt der frühere Nationalstürmer den Club im Sommer, wie Sportvorstand Fredi Bobic im Stadionmagazin schrieb. Eine offizielle Verabschiedung des 33-Jährigen sowie von Boka (Malaga) und Ibrahima Traoré (Mönchengladbach) soll zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden.

Für übertriebene Rührseligkeit war bei Huub Stevens kein Platz. Der VfB-Trainer konnte trotz schwerer Schulterverletzung auf Martin Harnik bauen, in der Offensive lief bei den zunächst abwartenden Schwaben kaum etwas. Die Niedersachsen dagegen ließen den Ball gut laufen und gingen verdient in Führung. Nach einer Ecke von Ricardo Rodriguez herrschte im 16er Chaos, Stuttgarts Kapitän Gentner konnte den Ball nicht richtig klären - de Bruyne knallte ihn von der Strafraumgrenze ins Netz.

Partie verflacht gegen Ende

Die Partie verflachte danach merklich, die Wolfsburger behielten dennoch die Kontrolle über das Geschehen auf dem Rasen. Die Schwaben mühten sich, doch die Schüsse von Cacau (19./40.) sorgten nicht wirklich für Sorgenfalten beim Schweizer VfL-Keeper Diego Benaglio.

Richtige Spannung im Abstiegskampf kam angesichts der unfreiwilligen Mithilfe der direkten VfB-Konkurrenten aus Nürnberg und Hamburg nicht mehr groß auf, Aha-Momente gab es dennoch. Nach einem Pass von Cacau, der unter großem Beifall später in der 75. Minute symbolträchtig gegen Youngster Timo Werner ausgewechselt wurde, überlief Gentner die Wolfsburger Deckung und ließ die schwäbischen Fans mit seinem vierten Saisontor jubeln. Traoré (74.) verpasste für die deutlich agileren Stuttgarter mit einem Linksschuss an den Außenpfosten das 2:1. Für den Schlusspunkt sorgte schließlich Olic.

Der VfB Stuttgart hat in dieser Aufstellung gespielt: Ulreich - Schwaab (82. Boka) , Rüdiger , Niedermeier , G. Sakai - Gentner , Gruezo - Traoré , Didavi (59. Maxim), Harnik - Cacau (75. Minute)