Der Autobauer Daimler verbessert das mit dem chinesischen Partner BYD gebaute Elektroauto Denza - künftig schafft es mit einer Ladung 400 Kilometer.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Peking/Stuttgart - Daimler will verstärkt mit Elektromobilität in China punkten und bringt dort mit seinem chinesischen Partner BYD die zweite Generation des Elektroautos Denza auf den Markt – ein in China und für China produziertes Elektrofahrzeug. Der Denza 400 soll dank Weiterentwicklungen bei Batterie, Elektromotor und Regelelektronik mit einer Batterieladung bis zu 400 Kilometer weit kommen. „Der Denza 400 mit größerer Reichweite bietet unseren chinesischen Kunden nun ein Fahrerlebnis auf einem neuen Level“, sagte der für die China-Aktivitäten verantwortliche Daimler-Vorstand Hubertus Troska in Peking. Man sei zuversichtlich, was die Zukunftsaussichten von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben in China betreffe. Daimler werden weiterhin in Forschung und Entwicklung von effizienten und umweltfreundlichen Fahrzeugen mit alternativen Antrieben investieren, die „ein wichtiges Element unserer Wachstumsstrategie in China darstellen“. Der durchschnittliche chinesische Kunde, der 50 bis 80 Kilometer am Tag fährt, müsste laut Daimler dann das Auto nur einmal wöchentlich aufladen.

 

Weniger als 3000 Stück vom Vorgängermodell verkauft

Die erste Generation des Denza wurde 2014 in China eingeführt – ein Gemeinschaftsmodell des ersten chinesisch-deutschen Joint-Ventures für Elektrofahrzeuge. Von dem Modell hatten Daimler und BYD im ersten Produktionsjahr 2015 weniger als 3000 Fahrzeuge verkauft. Das verbesserte Nachfolgemodell bietet durch einen weiterentwickelten Produktionsprozess eine optimierte Batteriedichte. Bei gleicher Baugröße wurde die Batteriekapazität von 47,5 kWh auf 62 kWh erhöht.

Produziert wird der Denza am Firmensitz von BYD in Shenzhen – auf einer Produktionslinie der Shenzhen BYD Daimler New Technology Co., Ltd. (BDNT). Die Kapazität werde entsprechend der künftigen Marktnachfrage erhöht, so Daimler. Der nun erfolgte Produktionsstart eines weiteren Elektrofahrzeugs unterstreicht laut Daimler den umfassenden Ansatz des Autobauers im Bereich Elektromobilität.

China gilt als Leitmarkt für Elektromobilität

„Unser Joint Venture BDNT vereint das Beste der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit im Segment der emissionsfreien Mobilität“, sagte Troska. Der batteriebetriebene Denza besteht zu hundert Prozent aus chinesischen Komponenten. In seine Entwicklung ist jedoch viel Daimler-Knowhow eingeflossen. Neben Elektrofahrzeugen setzt Daimler in China zur Reduktion von Emissionen auch auf ein wachsendes Angebot von Plug-in-Hybridfahrzeugen. 2013 war Mercedes-Benz der erste Autohersteller, der in China gleichzeitig Benzin-, Diesel- und Hybridfahrzeuge anbot.

Angesichts der dramatischen Luftverschmutzung in vielen großen Städten des Landes fördert China den Kauf von elektrischen und Hybrid-Autos mit hohen Prämien. Das Land gilt mittlerweile als Leitmarkt für Elektromobilität. Im vergangenen Jahr wurden dort laut chinesischem Autoherstellerverband knapp 147 000 Elektroautos verkauft. Bislang kommen diese vor allem von rein chinesischen Herstellern.