Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Zwar hatte Pallarz schon fachlichen Kontakt mit berühmten zeitgenössischen Kollegen wie Krzysztof Penderecki, Arvo Pärt und Wolfgang Rihm. „Aber wenn ich ein Vorbild für meine Musik nennen sollte, dann ist das Astrid Lindgren.“ Er liebt die Vielschichtigkeit der schwedischen Autorin, sein künstlerisches Credo ist „mit Emotionen zu arbeiten: Freude, Angst, auch Ekel und Enttäuschung – die Kinder sind so anspruchsvoll, dass sie nicht nur Schönes erleben wollen“. Ganz genau das findet er bei der vor 110 Jahren geborenen Schriftstellerin. So zum Beispiel, „dass sie den Tod zugelassen hat“, etwa in den „Brüdern Löwenherz“.

 

Das mag im ersten Moment seltsam klingen für einen Mann, der mit seinen kleinen Schmerzpatienten Musikprojekte veranstaltet („die sind ganz stolz, wenn sie nachher eine eigene CD in den Händen halten und auf Spotify sind“) und als Veranstalter der hochkarätig besetzten Olgäle-Konzerte 1000 Besucher pro Jahr zählt. Aber Pallarz’ Erfahrung ist, dass das Vorgaukeln einer heilen Welt in die Irre führt: „Kinder verzeihen nicht, wenn Musik unentschlossen ist.“