Unruhe in der FDP-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat: Der bisherige Fraktionschef Bernd Klingler hat seinen Rücktritt erklärt. Begründung: es gebe „innerhalb der Fraktion Klärungsbedarf“.

„Trüb’ isch’s heut“ – das hat der FDP-Stadtrat Bernd Klingler am Dienstag auf seiner Facebookseite gepostet. Doch nicht nur das triste Wetter dürfte dem liberalen Vormann aufs Gemüt geschlagen haben. Schließlich teilte die FDP-Gemeinderatsfraktion in einer dürren Drei-Zeilen-Meldung mit, dass Klingler als Fraktionsvorsitzender am Dienstag zurückgetreten sei, da „es innerhalb der Fraktion Klärungsbedarf gibt“. Nähere Angaben dazu gab es nicht.

 

Klingler bestätigte am Abend den Schritt. Er begründete seinen Rückzug einerseits damit, dass er für seinen Betrieb mehr Zeit aufwenden müsse, da ein wichtiger Mitarbeiter ausfalle. Er selbst habe den Fraktionsvorsitz mit einem hohen Zeitaufwand betrieben, den er so nicht mehr leisten könne. Andererseits gebe es innerhalb Fraktion unterschiedliche Auffassungen darüber, wie das Amt des Vorsitzenden ausgeübt und wie die Zusammenarbeit in der Fraktion gestaltet werden solle. „Das hat für Diskussionen gesorgt“, sagte er.

Auf Einzelheiten wolle er aber nicht eingehen. Diese Fragen müsse die Fraktion nun aufarbeiten. Wie viel Zeit dieser Klärungsbedarf benötige, könne er nicht sagen. Es gebe dafür keinen Zeitplan, „aber wir haben ja aber über Weihnachten genügend Zeit“, meinte er. Klingler schloss nicht aus, dass er danach wieder Fraktionschef werde. Er werde sich zunächst seiner Arbeit als einfacher Stadtrat widmen, schon am Mittwoch im Verwaltungsausschuss, sagte er.

Die Fraktion wird nun von Klinglers Stellvertreter Dr. Heinz Lübbe geführt. Der vierköpfigen Stadtratsriege der Liberalen gehören außerdem Matthias Oechsner und die Rechtsanwältin Sibel Yüksel an.