1970 bis 1979 Die Freizeitgesellschaft bringt neue neue Messethemen hervor: Neben der 1971 erstmals unter der Marke CMT stattfindenden Reisemesse werden Hobbymessen immer populärer. Gleichzeitig wächst durch die Ölkrise in den 70ern das Umweltbewusstsein. Ein Ausdruck davon ist die Messe Umwelt 1972 sowie die parallel stattfindende Fachmesse Umwelttechnik, auch wenn die Besucherzahlen letztlich deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben. Erstmals wird im gleichen Jahr auch die europäische Weinbauausstellung Intervitis veranstaltet. Musikalisches Highlight ist 1970 das Konzert der Rolling Stones auf dem Killesberg.

 

1980 bis 1989 Die Killesberg-Messe wird saniert, die Hallenflächen werden vergrößert. 1984 wird das Congress Centrum A, 1986 das Congress Centrum B gebaut. Die ersten High-Tech-Messen finden statt, darunter die Maschinenbau- und Metallverarbeitungsmesse AMB, bis zum heutigen Tag ein weiteres Flaggschiff der Messe Stuttgart. Die Messe nimmt zudem auf Beschluss des Gemeinderats 1981 die Liederhalle und das Kongressgeschäft unter ihre Fittiche. 1983 wird der Veranstaltungssektor der Hanns-Martin-Schleyer-Halle integriert, sogar die Verantwortung für das Landwirtschaftliche Hauptfest wird der Stuttgarter Messe- und Kongress GmbH (SMK), wie das Unternehmen nun heißt, zugeschlagen.

1990 bis 1999 Die 90er sind geprägt von der deutschen Wiedervereinigung und dem Zusammenwachsen von Ost und West. Auch die SMK leistet ihren Beitrag, veranstaltet zu Beginn des Jahrzehnts nach der Wende einige Messen in den neuen Bundesländern. Bei der Eröffnung der „Sachsenback“ in Dresden sollen die Besucher sogar „Tränen in den Augen“ gehabt haben, erinnert sich der frühere Messechef Walter Gehring in der Festschrift zum 75-Jahr-Jubiläum. 1993 soll dann ein anderer vor Begeisterung geheult haben, und zwar OB Rommel bei der von der SMK organisierten Leichtathletik-WM. Zumindest aufgeheult haben sie wenig später auf den Fildern, als Gehring einen Umzug der zu klein gewordnen Ausstellungswelt auf die Filder propagiert. Ein jahrelang währender Streit um das Projekt beginnt, der Landtag verabschiedet eigens ein sogenanntes Messegesetz, das Enteignungen für den Bau ermöglicht. Die Schutzgemeinschaft Filder und viele Landwirte, aber auch die Markungsgemeinde Leinfelden-Echterdingen kämpfen juristisch gegen das 800 Millionen Euro teure Projekt – am Ende vergeblich.