Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Es ist ein sensibles Feld, in dem sich das Team bewegt: Schließlich tun sich regelmäßig Kleinkinder unbeabsichtigt weh. Was ist noch normal, was nicht? „Bei kleinen Kindern kommt es darauf an, ob die Erklärung glaubwürdig ist: Wenn ein Kind vom Sofa fällt, bricht es sich nicht das Bein“, erklärt Regina Quapp-Politz. Tatsächlich erhärtet sich aber manchmal der erste Verdacht nicht. Der Jugendamtsstatistik zufolge war das Team 2012 „nur“ bei 34 Fällen sicher, dass das Kindeswohl gefährdet ist, bei 49 Fällen sei dies „nicht ausgeschlossen“ gewesen. Auch die Familien seien begleitet worden, bei denen sich die Situation unklar war und sich nicht ganz aufklären ließ. „Kein Kind wird ohne Schutzkonzept entlassen“, betont Regina Quapp-Politz.

 

Erstaunlich offen begegnen die Eltern dem Kinderschutzteam. Die Mehrheit soll sich kooperativ verhalten. Die beiden Projektleiter machen das behutsame Vorgehen des Teams dafür verantwortlich. „Es ist wichtig, dass die Eltern merken, dass man sie ernst nimmt“, sagt der Kinder- und Jugendarzt Andreas Oberle, der darüber hinaus systemischer Familientherapeut ist.

Das Team gehe sehr verständnisvoll vor und komme nicht gleich mit Vorwürfen, sagt Regina Quapp-Politz. Man achte darauf, dass eine Sprache ohne Zurückweisung verwendet werde. „Die Eltern sollen keine Angst bekommen, dass ihnen das Kind weggenommen wird“, erklärt die Abteilungsleiterin. Zu diesem Schritt werde ohnehin nur äußerst selten gegriffen (siehe „Viele Eltern melden sich selbst“).

Krankenkassen zahlen nicht im Fall von Missbrauch

Schwierig sei es, verlässliche Daten aus den Kinderkliniken über körperliche und sexuelle Gewalt zu bekommen. So sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Weil die Krankenkassen bisher zumindest in diesen Fällen nicht für die Behandlung zahlen, wird die Diagnose von Ärzten aus Rücksicht oft nicht so aufgeschrieben, um die Familien nicht auch noch in finanzielle Probleme zu stürzen. „Wir haben aber ein Interesse daran, zu guten Zahlen zu kommen“, sagt die Jugendamtsexpertin.

„Kein Kind wird ohne Schutzkonzept entlassen“

Es ist ein sensibles Feld, in dem sich das Team bewegt: Schließlich tun sich regelmäßig Kleinkinder unbeabsichtigt weh. Was ist noch normal, was nicht? „Bei kleinen Kindern kommt es darauf an, ob die Erklärung glaubwürdig ist: Wenn ein Kind vom Sofa fällt, bricht es sich nicht das Bein“, erklärt Regina Quapp-Politz. Tatsächlich erhärtet sich aber manchmal der erste Verdacht nicht. Der Jugendamtsstatistik zufolge war das Team 2012 „nur“ bei 34 Fällen sicher, dass das Kindeswohl gefährdet ist, bei 49 Fällen sei dies „nicht ausgeschlossen“ gewesen. Auch die Familien seien begleitet worden, bei denen sich die Situation unklar war und sich nicht ganz aufklären ließ. „Kein Kind wird ohne Schutzkonzept entlassen“, betont Regina Quapp-Politz.

Erstaunlich offen begegnen die Eltern dem Kinderschutzteam. Die Mehrheit soll sich kooperativ verhalten. Die beiden Projektleiter machen das behutsame Vorgehen des Teams dafür verantwortlich. „Es ist wichtig, dass die Eltern merken, dass man sie ernst nimmt“, sagt der Kinder- und Jugendarzt Andreas Oberle, der darüber hinaus systemischer Familientherapeut ist.

Das Team gehe sehr verständnisvoll vor und komme nicht gleich mit Vorwürfen, sagt Regina Quapp-Politz. Man achte darauf, dass eine Sprache ohne Zurückweisung verwendet werde. „Die Eltern sollen keine Angst bekommen, dass ihnen das Kind weggenommen wird“, erklärt die Abteilungsleiterin. Zu diesem Schritt werde ohnehin nur äußerst selten gegriffen (siehe „Viele Eltern melden sich selbst“).

Krankenkassen zahlen nicht im Fall von Missbrauch

Schwierig sei es, verlässliche Daten aus den Kinderkliniken über körperliche und sexuelle Gewalt zu bekommen. So sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Weil die Krankenkassen bisher zumindest in diesen Fällen nicht für die Behandlung zahlen, wird die Diagnose von Ärzten aus Rücksicht oft nicht so aufgeschrieben, um die Familien nicht auch noch in finanzielle Probleme zu stürzen. „Wir haben aber ein Interesse daran, zu guten Zahlen zu kommen“, sagt die Jugendamtsexpertin.