Kulturelle Institutionen, wie das Schauspiel in Stuttgart, zeigen nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel Flagge. Eine am Schauspielhaus aufgezogene Fahne wurde nun beschädigt.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Wenige Stunden, nachdem das Stuttgarter Schauspiel am Mittwoch eine große Israel-Fahne an der Fassade des Schauspielhauses angebracht hat, ist sie von Unbekannten beschädigt worden. Nach Auskunft von Julia Schubart, Sprecherin des Stuttgarter Schauspiels, wurde die Fahne kurz nach 22 Uhr an der rechten Seite zerschnitten. Später in der Nacht sei offenbar versucht worden, sie anzuzünden. Die beschädigte Stelle habe man im Laufe des Donnerstags repariert. Die Beschädigung links sei vermutlich am Donnerstagnachmittag dazugekommen. „Das trifft uns natürlich sehr“, sagte Schubart: „Solidarität mit Israel sollte in dieser Situation doch an erster Stelle stehen.“ Das Schauspiel steht in Kontakt mit der Polizei, die um Hinweis auf die Täter bittet (Telefon: 07 11 / 89 90 57 78).

 

Polizei vor dem Schauspielhaus. Foto: Andreas Rosar

Ganz überraschend kam die Attacke auf die leicht zugängliche Fahne für das Schauspiel-Team um Intendant Burkhard Kosminski allerdings nicht. Eine ähnliche Erfahrung hatte man bereits mit einer Ukraine-Fahne gemacht, die man nach dem Beginn des russischen Angriffsgriffs auf die Ukraine an derselben Stelle aufgehängt hatte. Auch sie wurde beschädigt. Das Schauspiel hatte gehofft, dass sich dies nicht wiederholt.

Die Konsequenz werde die gleiche sein, wie nach dem Anschlag auf die Ukraine-Fahne, betont Sprecherin Julia Schubart: Eine neue Israel-Fahne soll auf der Höhe des ersten Stocks an der Fassade befestigt werden. Möglicherweise schon an diesem Freitag. Sie ist damit besser geschützt, wenn auch nicht so unerreichbar wie die israelische Flagge, die seit Wochenbeginn über dem Opernhaus weht. Bis dahin bleibt die bisherige Fahne am Schauspielhaus hängen, trotz Beschädigungen.