Die Region kauft zehn neue S-Bahnen des Typs ET 430 für mehr als 80 Millionen Euro. Das Risiko des Kaufs: falls die Schiebetritte nicht verbessert, sondern ausgebaut werden müssen, muss die Region nochmals 4,7 Millionen Euro drauflegen.

Stuttgart - Am Mittwoch entscheidet die Regionalversammlung, ob der Verband Region Stuttgart für den Kauf von zehn neuen S-Bahn-Fahrzeugen des Typs ET 430 beim Konzern Bombardier 81,4 Millionen Euro ausgibt. Nach den nichtöffentlichen Vorberatungen wird mit einer breiten Zustimmung gerechnet – obwohl die Region nochmals 4,7 Millionen Euro zahlen muss, falls die pannenanfälligen Schiebetritte ersetzt werden müssten.

 

Um den Vertrag hatte es zuletzt erhebliche Irritationen wegen der Pannen mit dem Schiebetritt bei bereits ausgelieferten und eingesetzten 87 S-Bahn-Zügen gegeben. Die Konstruktion, die den Spalt zwischen Fahrzeug und Bahnsteigkante überbrücken soll, funktionierte nicht und musste abgeschaltet werden. Eine neue Version wird momentan erprobt, aber noch nicht im Tagesbetrieb eingesetzt. Bombardier wollte zunächst keine Garantie für die Funktionsfähigkeit der Tritte bei den zehn zusätzlichen Wagen geben. Jetzt wurde verabredet, dass die neuen Züge mit der neuen, für die 87 S-Bahnen entwickelten Technik ausgestattet werden. Sollte diese Version nicht funktionieren und die gesamten Schiebetrittkomponenten aus den Fahrzeugen des Typs ET 430 ausgebaut werden müssen, trägt aber die Region die Kosten, die das in den zehn neuen Wagen verursachen würde. Pro Fahrzeug beträgt der Rückbau immerhin 470 000 Euro, was sich für die Region auf 4,7 Millionen Euro summiert. Deutlich wird aber auch, welche Summe für Bombardier auf dem Spiel steht: Der Rückbau der Tritte in den 87 bereits gelieferten S-Bahnen würde die Firma rund 40 Millionen Euro kosten.