Wo gibt’s die besten Cocktails in Stuttgart? Welcher Barmann schwört auf welchen Gin? In unserer Kolumne „Stuttgarts Cocktail der Woche“ finden Sie die Antworten. Heute: ein Lillet mit Tonic in der Minibar.

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

Stuttgart - Wir kennen das: Der Abend ist noch jung, die Dame an der Seite bereits bezaubernd schön. Kein Grund also, gleich mit harten Sachen einzusteigen. Bestens versorgt ist der Cocktailgenießer in solchen Fällen bei Nina, die seit mehr als zehn Jahren und seit einiger Zeit in Eigenregie die Minibar in der Stuttgarter Paulinenstraße betreibt. Die kleine Bar gilt als Geheimtipp unter Dating-Experten, und wir können bestätigen: Klein, intim, aber nicht aufdringlich. Love is in the air, ohne dass sie die Sinne benebeln würde.

 

Leicht, aber verbindlich ist Ninas Angebot für den Einstieg in den Abend: Ein Lillet, gemixt einem Tonic aus dem Hause Thomas Henry. Eigentlich auf Gins spezialisiert, wirbelt die Barfrau nicht wild mit dem Shaker, sondern kredenzt bevorzugt einen Longdrink, den meist voluminöseren, etwas oberflächlichen, aber trotzdem sympathischen kleinen Bruder des traditionellen Cocktails. Beim Longdrink wird meist eine Spirituose mit einem Filler, einer Limonade, Saft oder Soda, aufgefüllt.

In diesem Fall ergibt das blumig-fruchtige Aroma des Lillets eine spannende Mischung mit dem eher herben Tonic. Dieser Longdrink spannt außerdem einen Bogen über fast 140 Jahre Cocktailgeschichte. Denn der Lillet geht zurück auf das Maison Lillet, das von den Brüdern Raymond und Paul 1872 südlich von Bordeaux gegründet wurde, wohingegen Thomas Henry seit 2010 mit seinen Bitterlimonaden vor allem vom Gin-Boom profitiert.

Wir jedenfalls fühlen uns erfrischt von der französisch-deutschen Liason und harren der pricklenden Verheißungen des Abends.

Anmerkung: Trinken Sie verantwortungsbewusst. Mehr Informationen finden Sie unter www.kontrolliertes-trinken.de. Für junge Menschen empfiehlt sich www.kenn-dein-limit.info.