Der Handel soll sich mehr ins Zeug legen?
Er hat noch Optimierungsbedarf bei Service, Kundenfreundlichkeit, gemeinsamen Öffnungszeiten. Bei der 10-Uhr-Öffnung ist man sich relativ einig, sonst nicht unbedingt. Da will der Kunde Verlässlichkeit. Die Einheitlichkeit des Erscheinungsbildes ist noch verbesserungswürdig. Wenn die CIS eine Veranstaltung macht, ist die Eberhardstraße abends dunkel. Die CIS hat da vor etwa zehn Jahren auch mal was gemacht, es fehlt aber manchmal einfach die Geduld durchzuhalten, bis etwas zieht und Nutzen abwirft.
Für manches wird der Handel aber die Stadt brauchen.
Ja, aber wenn Frau Fuchs fordert, die Stadt müsse Aufbewahrungsorte oder Depots für Einkaufstüten schaffen, muss ich sagen, das ist nun wirklich keine öffentliche Aufgabe, dass der Privatmann seine privaten Einkäufe zwischenlagern kann. Das ist eine klassische Handelsaufgabe.
Was muss dann die Kommune leisten?
Stichwort Eberhardstraße. Wenn man da die Parkplätze weg nimmt und die Gehwege noch etwas breiter macht, beispielsweise mehr Außengastronomie ermöglicht, dann bekommt die ganze Straße einen Schub. An anderen Stellen ist das ähnlich. Die kommunale Aufgabe besteht außerdem darin, zum Beispiel andere Lieferketten aufzustellen und beispielsweise Containerstationen zu bauen, an denen Lkw ausgeladen und Lastenräder beladen werden.
Gibt es nicht doch einen Nachholbedarf der Stadt bei den Hilfen für den Handel? Oder woher rührt der Unmut?
Es gibt so einen alten Spruch, der heißt: „Die Klage ist der Morgengruß der Einzelhändler.“ Da ist ein bisschen was dran. Die Händler sollten aber auch sehen, dass die Stadt mehr als 30 Millionen Euro für die Umgestaltung von Königstraße und Kronprinzstraße und des Umfelds ausgegeben hat. Für öffentlichen Raum, in dem sich nicht zuletzt Fußgänger bewegen, um zu den Händlern zu gehen. Die Stadt unterstützt viele öffentliche Veranstaltungen, die an jedem Veranstaltungstag Zehntausende von Menschen in die Stadt holen. Viele Akteure bieten dem Handel kostenlos eine riesige Bühne. Er muss die Besucher nur noch abholen. Da aber könnte er noch mehr machen.