Wissen/Gesundheit: Werner Ludwig (lud)

Produkt:
Da in Deutschland fast ein Viertel des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammt, beziehen alle Verbraucher etwa 25 Prozent Ökostrom. Die Anbieter von Ökotarifen versprechen, ihren Kunden zu 100 Prozent Ökostrom zu liefern – und zwar über die Einspeisung der entsprechenden Ökostrommengen ins Netz.

 

Glaubwürdigkeit:
Der Begriff Ökostrom ist nicht geschützt. Jeder Anbieter kann ihn verwenden, ohne besondere Kriterien zu erfüllen. Eine höhere Glaubwürdigkeit genießen Tarife mit Gütesiegel. Sie zielen bislang darauf ab, dass mehr neue Ökokraftwerke ans Netz gehen, als aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ohnehin gebaut werden.

Gütesiegel:
Am bekanntesten sind das Ok-Power-Siegel, die von den Tüv-Organisationen ausgegebenen Zertifikate sowie das Grüner-Strom-Label (GSL) in Gold. Bei Ok-Power müssen Anbieter nachweisen, dass ein Drittel des Stroms aus Anlagen stammt, die jünger als sechs Jahre sind, ein weiteres Drittel darf maximal zwölf Jahre alt sein. Meist verweisen die Nutzer des Ok-Power-Siegels auf norwegische Wasserkraftwerke als Stromquelle, wobei auch sogenannte RECS- oder EECS-Zertifikate akzeptiert werden, welche die Produktion einer bestimmten Ökostrommenge bescheinigen. Die Zertifikate sind umstritten, weil sie dazu eingesetzt werden können, konventionellen Strom „grün zu waschen“. Ok-Power will dem mit zusätzlichen Ökokriterien begegnen. Auch für die Tüv-Siegel müssen bestimmte Zubaukriterien eingehalten werden. Zertifikate werden ebenfalls akzeptiert. Die GSL-Träger lehnen Zertifikate dagegen ab und verlangen, dass ein Teil der Stromerlöse in den Bau neuer Ökokraftwerke in Deutschland fließt.