Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg will kein Museum etablieren, sondern hofft, dass das Land und unter Umständen auch eine Stiftung bei der Finanzierung einer Dauerausstellung hilft: bestückt mit Materialien aus der Zentralstelle und anderen Archiven. „Es sollte ein Ort sein, an dem sich Schüler, Studenten und Besucher aus dem In- und Ausland über die hier gewonnenen Erkenntnisse informieren können“, sagte Spec. Bislang existierten indes nur Vorüberlegungen, es sei keine Entscheidung gefallen.

 

Für die Stadt könnte diese Ausstellung ein neuer Baustein der Gedenkkultur sein, einen anderen bildet der jetzt wiedereröffnete Synagogenplatz. Jochen Faber kritisierte auf dem Podium erneut die zähen Debatten im Gemeinderat über die Kosten für dessen Umgestaltung. „Das war nicht angebracht“, sagte er. Schließlich sei der Synagogenplatz ein wichtiger Ort, an dem Menschen etwas aus der Geschichte lernen. „Und über die Erinnerung können wir Maßstäbe für unser Handeln entwickeln.“

Welche Bedeutung haben Gedenktage?

Roland Schmierer vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Gedenktagen wie dem Volkstrauertag hervor. Vor einem Jahr hatte Schmierer in Ludwigsburg eine Kontroverse ausgelöst, als er die Grünen attackierte, weil diese am Volkstrauertag den Kabarettisten Gerhard Polt ins Forum eingeladen hatten. Am Mittwoch verteidigte Schmierer seine Position. Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt dürfe nicht „leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden“, sagte er. „Kabarett kann man an 364 anderen Tagen im Jahr machen.“ Unumstritten war diese Sichtweise nicht, und auch ein Zuhörer aus dem Publikum bemerkte, er habe den Eindruck, am Volkstrauertag würden gleichermaßen alle Deutschen als Opfer behandelt. „Zu einer Demokratie gehört aber auch, die Täter zu ächten.“

Einig waren sich hingegen alle, dass sich die Gesellschaft nie der Geschichtsvergessenheit hingeben dürfe. „Wir werden noch in Jahrhunderten an diese schreckliche Zeit erinnern müssen“, sagte Spec. Die heutige Gesellschaft habe zwar in weiten Teilen gelernt, empathisch zu handeln. „Aber in der Diskussion über den starken Zustrom von Flüchtlingen erlebe ich auch unglaubliche Egoismen: wenn sich etwa jemand beschwert, dass sein Haus nun weniger Wert sei, weil in der Nachbarschaft nun Asylbewerber leben.“ Die Demokratie, so Spec, sei ein fragiles Gebilde. Ein weiterer Zuhörer kritisierte in diesem Zusammenhang die teils unwürdige Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland.

Man kann Toleranz nicht verordnen

Ein eher pessimistisches Fazit zog Kurt Schrimm: „Man kann Toleranz leider nicht verordnen“, sagte er. „Allgemeine Unzufriedenheit, ein Heilsbringer – wenn diese Zutaten zusammen kommen, kocht die ganze alte Suppe wieder hoch.“

Ludwigsburg will kein Museum etablieren, sondern hofft, dass das Land und unter Umständen auch eine Stiftung bei der Finanzierung einer Dauerausstellung hilft: bestückt mit Materialien aus der Zentralstelle und anderen Archiven. „Es sollte ein Ort sein, an dem sich Schüler, Studenten und Besucher aus dem In- und Ausland über die hier gewonnenen Erkenntnisse informieren können“, sagte Spec. Bislang existierten indes nur Vorüberlegungen, es sei keine Entscheidung gefallen.

Für die Stadt könnte diese Ausstellung ein neuer Baustein der Gedenkkultur sein, einen anderen bildet der jetzt wiedereröffnete Synagogenplatz. Jochen Faber kritisierte auf dem Podium erneut die zähen Debatten im Gemeinderat über die Kosten für dessen Umgestaltung. „Das war nicht angebracht“, sagte er. Schließlich sei der Synagogenplatz ein wichtiger Ort, an dem Menschen etwas aus der Geschichte lernen. „Und über die Erinnerung können wir Maßstäbe für unser Handeln entwickeln.“

Welche Bedeutung haben Gedenktage?

Roland Schmierer vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Gedenktagen wie dem Volkstrauertag hervor. Vor einem Jahr hatte Schmierer in Ludwigsburg eine Kontroverse ausgelöst, als er die Grünen attackierte, weil diese am Volkstrauertag den Kabarettisten Gerhard Polt ins Forum eingeladen hatten. Am Mittwoch verteidigte Schmierer seine Position. Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt dürfe nicht „leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden“, sagte er. „Kabarett kann man an 364 anderen Tagen im Jahr machen.“ Unumstritten war diese Sichtweise nicht, und auch ein Zuhörer aus dem Publikum bemerkte, er habe den Eindruck, am Volkstrauertag würden gleichermaßen alle Deutschen als Opfer behandelt. „Zu einer Demokratie gehört aber auch, die Täter zu ächten.“

Einig waren sich hingegen alle, dass sich die Gesellschaft nie der Geschichtsvergessenheit hingeben dürfe. „Wir werden noch in Jahrhunderten an diese schreckliche Zeit erinnern müssen“, sagte Spec. Die heutige Gesellschaft habe zwar in weiten Teilen gelernt, empathisch zu handeln. „Aber in der Diskussion über den starken Zustrom von Flüchtlingen erlebe ich auch unglaubliche Egoismen: wenn sich etwa jemand beschwert, dass sein Haus nun weniger Wert sei, weil in der Nachbarschaft nun Asylbewerber leben.“ Die Demokratie, so Spec, sei ein fragiles Gebilde. Ein weiterer Zuhörer kritisierte in diesem Zusammenhang die teils unwürdige Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland.

Man kann Toleranz nicht verordnen

Ein eher pessimistisches Fazit zog Kurt Schrimm: „Man kann Toleranz leider nicht verordnen“, sagte er. „Allgemeine Unzufriedenheit, ein Heilsbringer – wenn diese Zutaten zusammen kommen, kocht die ganze alte Suppe wieder hoch.“