Die StZ-Leser eröffnen die zehnte Freiluft-Film-Saison am Mercedes-Benz-Museum. Zuvor dürfen die Besucher exklusiv ins Museum, um sich die Sonderausstellung anlässlich des zehnjährigen Bestehens anzusehen.

Stuttgart -

 

Graue Wolken und leichter Regen zum Auftakt: Den Besuchern des Open-Air-Kinos des Mercedes-Benz-Museums hat das am Mittwochabend die Laune nicht verderben können. Die Gewinner der StZ-Leser-Aktion waren ausgerüstet mit Regenjacken, Schirmen und warmen Decken, als sie zum exklusiven Auftakt des Sommernachtskinos kamen – so blieben sie warm und trocken.

Im Mercedes-Benz-Museum steht zurzeit alles unter dem Motto des zehnjährigen Bestehens. Da auch zum zehnten Mal zum Freiluft-Kinovergnügen eingeladen wurde, durften die StZ-Leser im Vorfeld ihren Filmfavoriten aus zehn Jahren Programm wählen. Bereits zum zweiten Mal nacheinander bildete der Abend zugleich den Auftakt für die 16 Abende des Open-Air-Kinos. Doch bevor die knapp 450 Gewinner der StZ-Sommerferienaktion Platz nahmen, um Martin Scorseses Oscar-prämierten Thriller „Departed – Unter Feinden“ zu sehen, bekamen sie exklusiv die Möglichkeit, das Museum samt der aktuellen Sonderausstellung „Meisterstücke“ zu erkunden.

Hitze im vergangenen Jahr, kühle Temperaturen 2016

Seit zehn Jahren schon prägt das moderne Museum mit seiner kurvigen Architektur die Silhouette des Neckarparks. So zeitlos die äußere Architektur, so zeitlos auch die Ausstellung auf den neun Ebenen, an der in der zurückliegenden Dekade nichts verändert wurde. Über die futuristischen Satellitenaufzüge ging es zunächst nach oben, um anschließend über die Rampen entlang der Außenwand 130 Jahre Automobilgeschichte zu erleben. Denn das Museum, das sich damit rühmen kann, als einziges weltweit die Historie der Automobilindustrie vom ersten Tag an lückenlos darzustellen, lockt Menschen wohl auch deshalb wieder und wieder an.

So geht es beispielsweise der StZ-Leserin Sandra Tomaschko aus Möglingen, die schon oft im Museum war: „Ich interessiere mich grundsätzlich für Automobilgeschichte, und die ist hier perfekt erzählt“, sagt sie. In der Sonderausstellung zur E-Klasse, in der 17 Modelle aus sieben Jahrzehnten zu sehen sind, zeigt sie sich begeistert von der neuesten E-200-Limousine. „Mir gefällt an der auch der Lack“, sagt sie über den Anstrich in mattem Anthrazit. Auch Susanne Reis war schon häufiger im Museum. „Ich arbeite aber auch bei Daimler“, erzählt sie. Ihre Tochter Isabel freut sich besonders auf den Film, der in Boston spielt. „Ich war vor Kurzem dort, da schaut man so einen Film doch anders“, sagt sie.

Nach einer guten Stunde im Museum geht es dann nach draußen. Auf die kühlen Temperaturen vorbereitet, sieht man gut gelaunte und warm eingepackte Filmfans die Plätze einnehmen. Die zusätzlichen Decken, Sitzkissen und Regenponchos, die die Museumsmitarbeiter an die Besucher austeilten, werden gerne genommen, denn bereits 20 Minuten vor Filmbeginn fallen die ersten dicken Regentropfen vom Himmel. „Man muss schon viel Glück haben für das perfekte Wetter. Vergangenes Jahr war es unglaublich heiß“, sagt Inge Grundei aus Lorch, die im Rekordsommer 2015 bereits das Glück gehabt hatte, unter den Gewinnern zu sein. Für sie und ihren Mann sei so ein Abend die perfekte Kombination, da sie nicht nur gerne ins Museum gehe, sondern auch ins Open-Air-Kino. „Wir lebten zehn Jahre in Dresden. Dort gab es das auch am Elbufer. Manchmal hatten wir unseren Enkel dabei“, erinnert sich die 75-Jährige. Zwar gab es am Elbufer mehr Natur, doch das Ambiente vor dem Museum habe auch etwas Besonderes, findet sie. Den mittlerweile erwachsenen Enkel haben die beiden auch an diesem Abend dabei.

Ein Happy End für Besucher

Als die Dämmerung kurz nach 21 Uhr weit genug fortgeschritten war, ging es los. Zunächst begrüßten die Leiterin des Mercedes-Benz-Museums, Monja Büdke, und der StZ-Lokalchef Holger Gayer die Leserinnen und Leser zum Kinosommer, „auch wenn es nicht ganz sommerlich ist“, bedauerte Büdke. Und Holger Gayer, der sich als großer Fan von Jack Nicholson, der den Bösewicht im Film gibt, outete, bedankte sich „für diese fantastische Wahl“. Erfreut zeigte er sich auch über die Rekordbeteiligung der StZ-Leser an der Sommerferienaktion. „Dieses Jahr haben mehr als 12 000 Menschen mitgemacht“, sagte er.

Ein Happy End gibt es für die Besucher, schon bevor der Film zu Ende ist: Denn nach einer guten halben Stunde hört der Regen auch schon auf. Doch die Besucher des Freiluftkinos scheinen das kaum zu bemerken. In den Film vertieft, die Hände in den Popcorntüten, harren sie zweieinhalb Stunden in ihren Regencapes und Decken auf den Stühlen aus.