Mit rund 1,8 Millionen Einwohnern und einem Wohnungsbestand von etwa 960 000 Einheiten ist Wien die mit weitem Abstand größte Stadt Österreichs. 220 000 Wohneinheiten sind derzeit Eigentum der Stadt, weitere 200 000 werden mit öffentlichen Mitteln gefördert. Mehr als 640 Millionen Euro im Jahr fließen in den geförderten Wohnungsbau. „Wir übergeben im Jahr teilweise 10 000 geförderte Wohnungen an die Mieter“, berichtete Ludwig.

 

Die Stadt Wien steht aufgrund ihrer einzigartigen Förderpolitik von Seiten der Europäischen Union in der Kritik. Der Vorwurf lautet auf Wettbewerbsverzerrung. „Die EU sagt, dass geförderter Wohnungsbau allein für sozial Schwache gedacht ist“, erläuterte Ludwig. „Das sehe ich anders. Ich hätte gern noch mehr Direktoren und Manager als Bewohner in unseren kommunalen Wohnungen.“ Je mehr Besserverdiener in den geförderten Einheiten lebten, umso höher sei in der Gesellschaft die Akzeptanz für diese Form der Politik.

Der ländliche Raum kämpft mit Bevölkerungsrückgang

Kritik an den auch in Deutschland wachsenden Vorgaben im Wohnungsbau äußerte hingegen Christian Jaeger, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Wohnungsunternehmens Südewo. „Der politische Einfluss und immer mehr Bürgerbeteiligungen treiben die ohnehin schon hohen Baukosten weiter nach oben“, sagte er. „Wir konnten durch das Einbinden der Bürger Baukosten senken“, entgegnete der Wiener Stadtrat.

Die Erkenntnis, dass es bei der Wanderung gut ausgebildeter Menschen vom Land in die Stadt nicht nur Gewinner geben kann, bestätigte Reiner Klingholz, der geschäftsführende Direktor des Berlin-Instituts. „Der ländliche Raum hat Probleme mit dem Bevölkerungsrückgang“, sagte er. Vor allem der Handel in den Dörfern leide, „und die Kommunen haben auch weniger Steuereinnahmen“, sagte Reiner Klingholz. Um Problemen wie etwa dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken, brauche es jedoch kreative Lösungen und weniger Bürokratie. Der Direktor berichtete von einer Zahnärztin, die mit einer mobilen Praxis zu behandlungsbedürftigen Menschen kommt. Diesen Service dürfe die Medizinerin jedoch aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur einmal in der Woche anbieten. „Und sie konnte diese Arbeit lange Jahre nicht abrechnen, da diese Art der Versorgung bei der Kasse nicht vorgesehen war“, sagte Klingholz.

Mit rund 1,8 Millionen Einwohnern und einem Wohnungsbestand von etwa 960 000 Einheiten ist Wien die mit weitem Abstand größte Stadt Österreichs. 220 000 Wohneinheiten sind derzeit Eigentum der Stadt, weitere 200 000 werden mit öffentlichen Mitteln gefördert. Mehr als 640 Millionen Euro im Jahr fließen in den geförderten Wohnungsbau. „Wir übergeben im Jahr teilweise 10 000 geförderte Wohnungen an die Mieter“, berichtete Ludwig.

Die Stadt Wien steht aufgrund ihrer einzigartigen Förderpolitik von Seiten der Europäischen Union in der Kritik. Der Vorwurf lautet auf Wettbewerbsverzerrung. „Die EU sagt, dass geförderter Wohnungsbau allein für sozial Schwache gedacht ist“, erläuterte Ludwig. „Das sehe ich anders. Ich hätte gern noch mehr Direktoren und Manager als Bewohner in unseren kommunalen Wohnungen.“ Je mehr Besserverdiener in den geförderten Einheiten lebten, umso höher sei in der Gesellschaft die Akzeptanz für diese Form der Politik.

Der ländliche Raum kämpft mit Bevölkerungsrückgang

Kritik an den auch in Deutschland wachsenden Vorgaben im Wohnungsbau äußerte hingegen Christian Jaeger, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Wohnungsunternehmens Südewo. „Der politische Einfluss und immer mehr Bürgerbeteiligungen treiben die ohnehin schon hohen Baukosten weiter nach oben“, sagte er. „Wir konnten durch das Einbinden der Bürger Baukosten senken“, entgegnete der Wiener Stadtrat.

Die Erkenntnis, dass es bei der Wanderung gut ausgebildeter Menschen vom Land in die Stadt nicht nur Gewinner geben kann, bestätigte Reiner Klingholz, der geschäftsführende Direktor des Berlin-Instituts. „Der ländliche Raum hat Probleme mit dem Bevölkerungsrückgang“, sagte er. Vor allem der Handel in den Dörfern leide, „und die Kommunen haben auch weniger Steuereinnahmen“, sagte Reiner Klingholz. Um Problemen wie etwa dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken, brauche es jedoch kreative Lösungen und weniger Bürokratie. Der Direktor berichtete von einer Zahnärztin, die mit einer mobilen Praxis zu behandlungsbedürftigen Menschen kommt. Diesen Service dürfe die Medizinerin jedoch aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur einmal in der Woche anbieten. „Und sie konnte diese Arbeit lange Jahre nicht abrechnen, da diese Art der Versorgung bei der Kasse nicht vorgesehen war“, sagte Klingholz.