Von Kathrin Klette

 

Die neuesten Entwicklungen rund um den Lückenschluss hinterlassen bei einem Außenstehenden vor allem eines: eine ganze Menge Fragezeichen. Wie kann es sein, dass der Bund erst jetzt von der einen Planungsvariante erfahren hat, obwohl es doch schon im Sommer 2016 klar hieß: Nur die Entwürfe 8 und 10/8plus, unterscheidbar lediglich im Punkt Südanbindung, seien noch im Gespräch? Und wieso wird der Vorschlag der Interessengemeinschaft erst jetzt, nach gefühlter monatelanger Stagnation, in die Planungen einbezogen?

Bei all diesen Irritationen kommt einem die vielleicht wichtigste Frage zunächst gar nicht in den Sinn. Nämlich ob diese Verzögerungen am Ende nicht doch etwas Gutes haben können. Schließlich hätte der Bund auch direkt sagen können: Die Südanbindung ist draußen. Für Renningen wäre das eine fatale Entwicklung gewesen. Auch die Causa Leonberger Straße zeigt – besser spät als nie –, dass Bürgerengagement etwas bewirken kann.

Wichtig ist jetzt, dass der Schwarze Peter für eine mögliche Verlängerung des „Lückenschluss-Zeitstrahls“ nicht in die Rankbachstadt und zu deren Einwohnern wandert. Immerhin ist seit Längerem bekannt, dass der Ausbau der Autobahnen Vorrang vor dem Lückenschluss bekommt und dass das Regierungspräsidium überlastet ist. Diese Aspekte werden sich auf den Abschluss des Projekts sicherlich weit stärker auswirken als zwei wichtige Entscheidungen, die am Ende hoffentlich den Bürgern zugute kommen.