Beim zweiten Tag der offenen Tür präsentiert sich die Bundeswehr etwa 264 000 Besuchern an 16 Standorten als attraktiver Arbeitgeber. Der Esslinger Staatssekretär Markus Grübel (CDU) vertritt in Stetten am kalten Markt und München seine Ministerin – doch die ist auch da.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stetten - Staatssekretäre haben es auch nicht leicht. Anders als in der Politik üblich reden sie besser nicht in jedes Mikrofon, weil nur das Wort des Ministers zählt. Das gilt auch für den Parlamentarischen Staatssekretär im Verteidigungsressort, Markus Grübel. Dennoch hat er einen vergleichsweise attraktiven Job erwischt.

 

Der Esslinger CDU-Mann hat nicht nur mit der enormen Vielfalt der Bundeswehr zu tun und gelangt zu allen Einsatzorten weltweit, so dass er seine Aufgabe „extrem abwechslungsreich“ findet. Ihm wird als Stellvertreter der Ministerin auch hoher militärischer Respekt entgegengebracht. Dass dies dem Reserveoffizier der Marine gefällt, ist unverkennbar. Der zweite „Tag der Bundeswehr“ am Samstag bedeutet für ihn mehr Vergnügen als Pflichttermin.

Die Ministerin wirbt für mehr Investitionen

Erst Stetten am kalten Markt, dann München – ähnlich flexibel wie Grübel schwärmt die gesamte Führung von Ministerium und Streitkräften aus, um an den 16 Standorten präsent zu sein. Am Ende werden 264 500 Besucher gezählt, die einen Blick hinter den Schlagbaum werfen. Seit dem Fall der Mauer wurde nur noch gespart, nun soll es mehr Personal geben. Doch muss sich die Bundeswehr unter dem Druck der konkurrierenden freien Wirtschaft und der demografischen Entwicklung mächtig strecken, um als guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Somit hat sich die Truppe auch in Stetten hübsch gemacht. Grübel lässt sich etwa eine Drohne vorführen, Sanitäter demon-strieren die Rettung von Schwerverletzten. Doch er muss weiter eilen. Mit dem kleinen Helikopter – dem Auslaufmodell Bo-105, mit dem er bisher noch nie geflogen sei – gelangt Grübel vom größten Truppenstandort im Südwesten zur Münchner Bundeswehrhochschule. Seine Chefin Ursula von der Leyen ist schon da – freilich nur auf der Videowand, da ihre Rede im sächsischen Frankenberg bundesweit übertragen wird. „Weil wir im Augenblick gefordert sind wie nie, brauchen wir Investitionen in die Bundeswehr“, mahnt von der Leyen. „Und das Allerwichtigste: Wir brauchen den Rückhalt der Bevölkerung.“