Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Die darin befindliche Liste der Verbesserungsvorschläge ist lang. Die Fische sollen beispielsweise im Neckar zwischen Mannheim und Besigheim frei wandern können - es müssten also genügend Fischtreppen gebaut werden. Mit dem "Trittsteinprinzip" soll erreicht werden, dass Laich- und Rückzugsplätze für Fische und Amphibien vernetzt werden. Fast alle Klärwerke entlang der Flüsse sollen ausgebaut werden. Und gewisse Flussabschnitte müssten renaturiert werden, wie es zum Beispiel gerade auf den Zugwiesen bei Ludwigsburg geschieht.

 

Joachim Bley, der Leiter der Projektgruppe im Umweltministerium, bezifferte die Kosten für alle Maßnahmen in Baden-Württemberg auf rund 800 Millionen Euro - sie müssten von Bund, Land, Kommunen und privaten Kraftwerksbetreibern geschultert werden. "Angesichts der großen Aufgabe werden wir aber die Verlängerungsoption der EU in Anspruch nehmen müssen", sagte Bley, "was man in 100 Jahren versaubeutelt hat, kann man nicht in wenigen Jahren reparieren." Konkret heißt dies: Das Land plant, das Konzept erst bis 2027 umzusetzen.

Johannes Reiss, der Gewässerexperte des Naturschutzbundes Baden-Württemberg, sieht diese Pläne mit großem Wohlwollen: Zum ersten Mal gebe es einen ganzheitlichen Ansatz, um die Flüsse sauberer und schöner zu machen. Allerdings bleibt er skeptisch, ob die hehren Pläne verwirklicht werden. Noch ist unklar, ob die Maßnahmen finanziert werden können. Daneben fürchtet Reiss, dass man angesichts der langen Projektdauer die Ziele aus den Augen verliert: "Wir brauchen einen langen Atem."

Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster ist auf jeden Fall gewillt, seinen Teil beizutragen. Schuster verweist darauf, dass die Stuttgarter Stadtentwässerung jährlich 20 Millionen Euro in die Klärwerke investiere. Erst 2009 wurde im größten Klärwerk des Landes in Mühlhausen für 30Millionen Euro eine biologische Reinigungsstufe eingerichtet, mit der der Stickstoff im Abwasser um 30 Prozent verringert werden kann. Bis heute ist der Neckar aber zum Baden nicht geeignet. Die Keimbelastung ist wegen des Abwassers zu hoch, Schadstoffe aus der Landwirtschaft kommen hinzu. OB Schuster aber hält an seinem Vorhaben, das er schon bei seinem Amtsantritt 1997 formuliert hatte, fest: "Es bleibt mein langfristiges Ziel, den Neckar zum Baden freizugeben."

Der Bewirtschaftungsplan für Neckar und Nebenflüsse findet sich im Internet unter

Flüsse sollen sauberer werden

Die darin befindliche Liste der Verbesserungsvorschläge ist lang. Die Fische sollen beispielsweise im Neckar zwischen Mannheim und Besigheim frei wandern können - es müssten also genügend Fischtreppen gebaut werden. Mit dem "Trittsteinprinzip" soll erreicht werden, dass Laich- und Rückzugsplätze für Fische und Amphibien vernetzt werden. Fast alle Klärwerke entlang der Flüsse sollen ausgebaut werden. Und gewisse Flussabschnitte müssten renaturiert werden, wie es zum Beispiel gerade auf den Zugwiesen bei Ludwigsburg geschieht.

Joachim Bley, der Leiter der Projektgruppe im Umweltministerium, bezifferte die Kosten für alle Maßnahmen in Baden-Württemberg auf rund 800 Millionen Euro - sie müssten von Bund, Land, Kommunen und privaten Kraftwerksbetreibern geschultert werden. "Angesichts der großen Aufgabe werden wir aber die Verlängerungsoption der EU in Anspruch nehmen müssen", sagte Bley, "was man in 100 Jahren versaubeutelt hat, kann man nicht in wenigen Jahren reparieren." Konkret heißt dies: Das Land plant, das Konzept erst bis 2027 umzusetzen.

Johannes Reiss, der Gewässerexperte des Naturschutzbundes Baden-Württemberg, sieht diese Pläne mit großem Wohlwollen: Zum ersten Mal gebe es einen ganzheitlichen Ansatz, um die Flüsse sauberer und schöner zu machen. Allerdings bleibt er skeptisch, ob die hehren Pläne verwirklicht werden. Noch ist unklar, ob die Maßnahmen finanziert werden können. Daneben fürchtet Reiss, dass man angesichts der langen Projektdauer die Ziele aus den Augen verliert: "Wir brauchen einen langen Atem."

Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster ist auf jeden Fall gewillt, seinen Teil beizutragen. Schuster verweist darauf, dass die Stuttgarter Stadtentwässerung jährlich 20 Millionen Euro in die Klärwerke investiere. Erst 2009 wurde im größten Klärwerk des Landes in Mühlhausen für 30Millionen Euro eine biologische Reinigungsstufe eingerichtet, mit der der Stickstoff im Abwasser um 30 Prozent verringert werden kann. Bis heute ist der Neckar aber zum Baden nicht geeignet. Die Keimbelastung ist wegen des Abwassers zu hoch, Schadstoffe aus der Landwirtschaft kommen hinzu. OB Schuster aber hält an seinem Vorhaben, das er schon bei seinem Amtsantritt 1997 formuliert hatte, fest: "Es bleibt mein langfristiges Ziel, den Neckar zum Baden freizugeben."

Der Bewirtschaftungsplan für Neckar und Nebenflüsse findet sich im Internet unter

www.uvm.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/63580