„Nicht jeder Mensch kann es sich leisten, einer lauten Umgebung zu entfliehen, zum Beispiel der relativ billigen Wohnung an der Hauptverkehrsstraße“, sagt Jäcker-Cüppers. Er empfiehlt, möglichst in einem ruhigen Zimmer zu schlafen. Wichtig sei auch ein insgesamt achtsamer Umgang mit sich selbst. Dazu gehöre es, sich Phasen der Ruhe und Entspannung zu schaffen und regelmäßig ruhige Orte aufzusuchen.

 

Wie Technik helfen kann

Jäcker-Cüppers empfiehlt, beim Kauf von Elektrogeräten zu prüfen, ob es eine lärmarme Variante gibt. So erzeuge beispielsweise ein leiser Staubsauger nur 61 Dezibel und ein lautes Gerät 83 Dezibel. „Ein Unterschied von 22 Dezibel bedeutet, dass 160 leise Geräte gemeinsam nur so viel Schall abstrahlen, wie ein lauter Staubsauger“, so der Experte. Matthias Hintzsche vom Fachgebiet Lärmminderung bei Anlagen und Produkten im Uba rät außerdem, akkubetriebe Gartengeräte zu nutzen. Diese seien deutlich leiser als Geräte mit Benzinantrieben. Auch bei Autoreifen gebe es relativ lärmarme Varianten.

Was Kommunen tun

Viele Kommunen in Deutschland haben Pläne zur Lärmminderung entwickeln lassen - wie in der europäischen Umgebungslärmrichtlinie vorgeschrieben. Laut Matthias Hintzsche sind einige Städte bei der Umsetzung vorbildlich: Berlin hat demnach den höchsten Anteil an Straßen mit Tempo-30-Begrenzung eingeführt. Die Stadt Düsseldorf habe einen besonders lärmmindernden Fahrbahnbelag für die Straßen entwickeln lassen. München versuche, ruhige Zonen in der Stadt zu schützen. „Und in Norderstedt bei Hamburg wurde die Bevölkerung sehr stark in die Planungen zur Lärmminderung miteinbezogen“, berichtet Hintzsche.