Der Tageselternverein wollte eigentlich auch erreichen, dass Tagesmütter und -väter auch in Leinfelden-Echterdingen mehr als drei Kinder gleichzeitig betreuen dürfen. Gesetzlich erlaubt sind fünf Kinder. Auf diesen Vorschlag aber wollte sich die Verwaltung aus pädagogischen Gründen nicht einlassen.

 

Zufrieden können auch die örtlichen Christdemokraten sein, denn die Stadtverwaltung hat sich in diesem Zusammenhang intensiv mit einem CDU- Haushaltsantrag auseinandergesetzt. Sie wollten wissen, ob das Reutlinger Modell mit dem Namen Tiger auch in L.-E. realisierbar wäre. Dazu hat Sylvia Strauß, die stellvertretende Geschäftsführerin des Tageselternvereins, im Ausschuss Stellung genommen. Denn auch im Landkreis gibt es eine ähnliche Form der Kinderbetreuung. Die Idee: Tageseltern mieten gemeinsam Räume an, um dort bis zu zwölf Kinder zu betreuen. „Sie haben keine Lust mehr, alles alleine zu machen“, erklärte Strauß. Und sagte: „Das Modell spricht auch Erzieherinnen an.“

Tageseltern mieten gemeinsam Räume zur Betreuung an

Die Verwaltung hat darüber nachgedacht die Raumkosten zur übernehmen – als Anreiz zur Gründung solcher Institutionen. Als mögliche Mieträume brachte Grünen-Stadträtin Eva Barth-Rapp das örtliche Familienzentrum Arche Nora ins Spiel. Zu diesem Punkt aber hat der Fachausschuss am Dienstag noch keine Entscheidung getroffen. Das Vollgremium des Gemeinderates soll sich damit befassen. Claudia Zöllmer (CDU) kündigte an, an dem Thema hartnäckig dran zu bleiben.

Auch interessant: Stadträte und damit auch besorgte Eltern haben es jetzt schwarz auf weiß: Es ist in L.-E. kein Nachteil, wenn Mütter und Väter ihre Kleinkinder zunächst von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater betreuen lassen. Ein späterer Wechsel in eine Kindertagesstätte ist deshalb nicht gefährdet. „Die Verwaltung garantiert die Durchlässigkeit zwischen beiden Betreuungsformen“, heißt es der Sitzungsvorlage des Fachausschusses. Und dies hat Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell am Dienstag auch so bestätigt.