Hunderte Beschäftigte von Tageszeitungen sind in Baden-Württemberg und NRW in den Warnstreik getreten. Darunter auch Mitarbeiter der StZ.

Köln/Stuttgart - Rund 700 Journalisten und Drucker haben nach Gewerkschaftsangaben am Donnerstag bei Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen die Arbeit niederlegt. Sie folgten einem Aufruf des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) und der Gewerkschaft ver.di. Schwerpunkte seien Zeitungsverlage im Rheinland und in Westfalen gewesen, teilte der DJV mit.

 

In Stuttgart versammelten sich 250 Streikende zu einer Demonstration. Mitarbeiter von Stuttgarter Zeitung, „Stuttgarter Nachrichten“ und „Schwarzwälder Bote“ seien vor dem Pressehaus Stuttgart zusammengekommen und hätten die Arbeitgeber aufgefordert, „ihre Blockadehaltung aufzugeben und ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren“. Diese Demonstration sei der Auftakt zu einem zweitägigen Warnstreik gewesen, hieß es.

In den vergangenen Wochen hat es wiederholt Warnstreiks bei Verlagen und Druckereien gegeben. Für die Drucker fordert ver.di eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent für zwölf Monate sowie die Rückkehr zum von den Arbeitgebern gekündigten Manteltarifvertrag. Die Verhandlungen sollen am 31. Mai in München fortgesetzt werden.

BDZV kritisiert die Streiks

Die Verhandlungen für die rund 14.000 Redakteure wurden am 4. Mai ohne Terminvereinbarung abgebrochen. Die Arbeitgeber fordern Gespräche über tarifliche Einschnitte vor allem für Berufseinsteiger. Die Gewerkschaften lehnen Verschlechterungen ab.

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) kritisierte die erneuten Streiks am Donnerstag. „Die Gewerkschaften tragen auf dem Rücken der Anzeigenkunden und Leser einen unnötigen Arbeitskampf aus“, sagte BDZV-Verhandlungsführer Werner Hundhausen. Er warf ver.di und DJV vor, die Forderungen der Verleger „völlig verzerrt darzustellen, statt konstruktiv an Lösungsansätzen mitzuarbeiten“.