Kommentar - Viele Wahlbeobachter hatten es vorhergesehen: in den letzten Tagen vor der Bürgermeisterwahl in Tamm hatten sich die Zeichen, die auf einen Wechsel hindeuteten, gemehrt. Nicht nur die Gemeinderatsfraktionen, auch viele Bürger wünschten sich einen Neuanfang in ihrem Rathaus. Seit Sonntagabend steht fest, dass dieser Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Roland Zeller muss nach nur einer Amtszeit seinen Sessel räumen, der neue Tammer Bürgermeister heißt Martin Bernhard.

 

Offenbar waren viele Tammer enttäuscht von Zellers Führungsstil und seiner Auffassung von Bürgerbeteiligung. Obwohl es bereits 2011 diverse Workshops gegeben hatte und die Ergebnisse dieser Bürgerbefragung 2012 gesammelt vorlagen, ist nichts weiter passiert. Zellers Herausforderer aber war es gelungen, die Bürgerbeteiligung zu einem zentralen Wahlkampfthema zu machen. Außerdem hatte Bernhard dem unter der Riesenkonkurrenz Breuningerland darbenden Einzelhandel seine Unterstützung zugesagt und versprochen, den Bau einer Umgehungsstraße zu forcieren. Das brachte viele Sympathiepunkte bei den verkehrsgeplagten Tammern. Nun muss sich zeigen, wie viel der neue Bürgermeister tatsächlich bewegen kann und wie schnell. Die Erwartungen sind groß und die Tammer Bürger – auch das hat die Wahl gezeigt – sehr ungeduldig.