Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)
 

Die Täter lieben die Enge und große Menschenansammlungen, beobachten ihre Opfer lange und genau, suchen dann die körperliche Nähe und werden dabei oft auch unangenehm aufdringlich.

Die Ablenkung gehört zum Handwerkszeug der Langfinger, die meist in Gruppen arbeiten. Mit fadenscheinigen Fragen versuchen sie das Opfer in ein Gespräch zu verwickeln, bitten um den Tausch von Münzgeld, geben sich als taubstumme Spendensammler aus. Besonders drastisch ist die Methode, das Opfer mit Senf oder anderem zu beschmieren und dann mit übersteigerter Hilfsbereitschaft den Körperkontakt zu suchen.

Die Tatorte sind Großveranstaltungen, volle Fußgängerzonen, Kaufhäuser und Geschäfte, Haltestellen, an den viele Fahrgäste ein- und aussteigen, Rolltreppen.

Der Selbstschutz kann nur in der Vorbeugung bestehen. Bargeld und Zahlungskarten sollten am Körper verteilt mitgenommen werden, möglichst in Gürteltaschen oder Brustbeuteln. Vordere Hosentaschen sind immer noch besser als der Geldbeutel in der Gesäßtasche. Viele Frauen sind immer noch leichtsinnig unterwegs, weil sie ihre Hand- oder Umhängetaschen nicht mit der Verschlussseite zum Körper tragen. Oder die Geldbörse in der Außentasche des Rucksacks transportieren. Generell gilt, nur das Notwendigste an Bargeld mit sich zu führen.

Schwerpunktaktionen zeigen erste Erfolge

Seit 2015 herrscht Alarmstimmung in Sachen Taschendiebe. In der Landeshauptstadt hatte es im letzten Jahr so viele Fälle wie noch nie gegeben. 2370 Anzeigen war ein trauriges Rekordhoch.

In Deutschland wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik insgesamt 168 142 Taschendiebstähle angezeigt, 2014 waren es noch 157 069 Fälle. Mit diesem Anstieg von sieben Prozent und einem Schaden von rund 51 Millionen Euro erreichten die Zahlen ein sehr hohes Niveau.

Der Einsatz von speziellen Taschendiebstahlsfahndern an den Bahnhöfen und S-Bahn-Stationen scheint nun aber zu wirken. „Mit der starken Polizeipräsenz seit Jahresbeginn konnten wir einen deutlichen Rückgang der Taschendiebstähle erreichen“, sagt Bundespolizei-Sprecher Große. Bis Mitte Juli habe es im Bereich Stuttgarter Hauptbahnhof 52 Anzeigen gegeben. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2015 waren es 212 Fälle. An der S-Bahn-Station Stadtmitte wurden bisher 13 Delikte registriert. Im vergangenen Jahr waren es 79 Fälle.

Hauptbahnhof bleibt ein Brennpunkt

Ähnlich sieht es die Stuttgarter Polizei, die ebenfalls eine Sondertruppe von Anti-Langfinger-Experten in den Einsatz schickt. „Wir registrieren bisher in diesem Jahr einen rückläufigen Trend“, sagt Polizeisprecher Jens Lauer, „allerdings bewegt sich das immer noch auf einem sehr hohen Niveau.“

Die Bundespolizei hofft jedenfalls, dass der Trend nun nicht durch die jüngsten Fälle und die Ferienzeit nicht wieder umgekehrt wird. „Der Hauptbahnhof bleibt ein Brennpunkt“, sagt Jonas Große. Vor dem Hintergrund, dass Taschendiebstähle vor allem im Gedränge, an Bahnhöfen und Flughäfen geschehen, sollten Urlauber besonders achtsam sein.

Was tun gegen die Langfinger?

Die Täter lieben die Enge und große Menschenansammlungen, beobachten ihre Opfer lange und genau, suchen dann die körperliche Nähe und werden dabei oft auch unangenehm aufdringlich.

Die Ablenkung gehört zum Handwerkszeug der Langfinger, die meist in Gruppen arbeiten. Mit fadenscheinigen Fragen versuchen sie das Opfer in ein Gespräch zu verwickeln, bitten um den Tausch von Münzgeld, geben sich als taubstumme Spendensammler aus. Besonders drastisch ist die Methode, das Opfer mit Senf oder anderem zu beschmieren und dann mit übersteigerter Hilfsbereitschaft den Körperkontakt zu suchen.

Die Tatorte sind Großveranstaltungen, volle Fußgängerzonen, Kaufhäuser und Geschäfte, Haltestellen, an den viele Fahrgäste ein- und aussteigen, Rolltreppen.

Der Selbstschutz kann nur in der Vorbeugung bestehen. Bargeld und Zahlungskarten sollten am Körper verteilt mitgenommen werden, möglichst in Gürteltaschen oder Brustbeuteln. Vordere Hosentaschen sind immer noch besser als der Geldbeutel in der Gesäßtasche. Viele Frauen sind immer noch leichtsinnig unterwegs, weil sie ihre Hand- oder Umhängetaschen nicht mit der Verschlussseite zum Körper tragen. Oder die Geldbörse in der Außentasche des Rucksacks transportieren. Generell gilt, nur das Notwendigste an Bargeld mit sich zu führen.

Der Urlaub wird noch sicherer, wenn Bargeld möglichst nur in Geldinstituten und nicht auf der Straße getauscht wird, wenn Wertsachen und Papiere nicht im geparkten Auto zurückgelassen werden. Die Polizei empfiehlt zudem Kopien von Ausweisen getrennt vom Original aufzubewahren.

Die Zahlungskarte sollte nach dem Diebstahl sofort gesperrt werden. Viele Anbieter nutzen für EC- und Kreditkarten den Sperrnotruf + 49 116 116.