Eva Mattes ist kein pflegeleichtes Fernsehgesicht. Auch die Rolle der Klara Blum war für die einen ein großer schauspielerischer Gewinn, für die anderen eine unbequeme Kommissarin, auf die sie gut hätten verzichten können. Als Klara Blum in Konstanz die Ermittlungen aufnahm war Eva Mattes längst eine der Großen. Anfangs hatte sie Bedenken, sich zu sehr festzulegen. „Doch schon die Art und Weise, wie wir die Klara Blum entwickelt haben, hat mich an die Theaterarbeit erinnert. Das hat mir gefallen, und ich habe mich schnell daran gewöhnt, bei vielen auf diese Rolle festgelegt zu sein.“

 

Schon in jungen Jahren, kaum zwanzig, stand sie in Stücken von Franz Xaver Kroetz auf der Bühne. In den autorenfilmgeprägten Siebzigern machte sie sich neben Klaus Kinski in Werner Herzogs „Woyzeck“ und in diversen Fassbinder-Produktionen einen Namen. „Ich hatte schon eine Art von . . . ich möchte es jetzt nicht Besessenheit nennen, aber ich war sehr diszipliniert“, erinnert sich Mattes an ihre beruflichen Anfänge. „Ich wollte einfach unbedingt diesen Beruf machen.“ Und so saß sie als junges Mädchen nicht nur fast täglich im Kino, um sich Kunstfilme und Klassiker anzusehen, sondern spielte auch schon früh Theater. „Ich habe mir viele Fassbinder-Filme angesehen und dachte mir die ganze Zeit: Mit dem will ich arbeiten! Das ist das, was ich machen will“, sagt Mattes.

Eine Nacktszene brachte den Durchbruch

Bevor es tatsächlich dazu kam, verdiente sie sich ihre Sporen als Jungsschauspielerin. Eine erste kleine Rolle hatte die Zwölfjährige in Curt Götz’ Bühnenstück „Dr. med. Hiob Prätorius“ an der Kleinen Komödie in München. Später lieh sie in der deutschen Synchronfassung der TV-Serie „Lassie“ dem Jungen Timmy ihre Stimme. Außerdem synchronisierte sie fürs Fernsehen Pippi Langstrumpf. Ihren Durchbruch hatte die exotisch anmutende Schöne 1970 in Michael Verhoevens kontroversem Vietnamfilm „o.k.“, in dem sie eine von Soldaten vergewaltigte Vietnamesin spielte. „Der Film hat damals die Berlinale gesprengt, die Preisverleihung wurde abgesagt“, erinnert sich Mattes. Der Wirbel kam ihr zugute: „Die Branche wurde auf mich aufmerksam, ich bekam den Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin und zack haben mich alle Regisseure wahrgenommen, auch Fassbinder.“ Eines Tages klingelte das Telefon, und er bot ihr die Rolle in „Wildwechsel“ und in den „Bitteren Tränen der Petra von Kant“ an – die Mattes-Fassbinder-Connection nahm ihren Anfang. „Ich war einfach nur stolz und glücklich“, sagt sie über die prägende Zeit in ihrem Leben.

Auch die Theaterszene hat Eva Mattes maßgeblich geprägt. So erregte sie 1972 als tumbe Beppi in Franz Xaver Kroetz’ düsterem Volksstück „Stallerhof“ am Hamburger Schauspielhaus großes Aufsehen. In einer ausgedehnten Nacktszene mit viel Mut zur Anti-Norm-Figur schrieb sie ein Stück deutsche Theatergeschichte. Peter Zadek, der 2009 mit 83 Jahren starb, kann man als ihren Lebensregisseur bezeichnen. Mit ihm feierte sie ihre größten Bühnenerfolge, etwa 1981 „Der Widerspenstigen Zähmung“, 1986 „Mutter Courage“ und 1988 im „Kaufmann von Venedig“.

Es zog sie schon immer zu den radikalen Regisseuren, wie eben Zadek, ihrem zeitweiligen Lebensgefährten Werner Herzog und Rainer Werner Fassbinder. Und diese fanden in ihr jemanden, der kompromisslos in seine Rollen eintaucht. „Ich bin mir sicher, dass ich mit dem Wunsch, Schauspielerin zu werden, auf die Welt gekommen bin“, sagt Eva Mattes.

Eva Mattes ist kein pflegeleichtes Fernsehgesicht. Auch die Rolle der Klara Blum war für die einen ein großer schauspielerischer Gewinn, für die anderen eine unbequeme Kommissarin, auf die sie gut hätten verzichten können. Als Klara Blum in Konstanz die Ermittlungen aufnahm war Eva Mattes längst eine der Großen. Anfangs hatte sie Bedenken, sich zu sehr festzulegen. „Doch schon die Art und Weise, wie wir die Klara Blum entwickelt haben, hat mich an die Theaterarbeit erinnert. Das hat mir gefallen, und ich habe mich schnell daran gewöhnt, bei vielen auf diese Rolle festgelegt zu sein.“

Schon in jungen Jahren, kaum zwanzig, stand sie in Stücken von Franz Xaver Kroetz auf der Bühne. In den autorenfilmgeprägten Siebzigern machte sie sich neben Klaus Kinski in Werner Herzogs „Woyzeck“ und in diversen Fassbinder-Produktionen einen Namen. „Ich hatte schon eine Art von . . . ich möchte es jetzt nicht Besessenheit nennen, aber ich war sehr diszipliniert“, erinnert sich Mattes an ihre beruflichen Anfänge. „Ich wollte einfach unbedingt diesen Beruf machen.“ Und so saß sie als junges Mädchen nicht nur fast täglich im Kino, um sich Kunstfilme und Klassiker anzusehen, sondern spielte auch schon früh Theater. „Ich habe mir viele Fassbinder-Filme angesehen und dachte mir die ganze Zeit: Mit dem will ich arbeiten! Das ist das, was ich machen will“, sagt Mattes.

Eine Nacktszene brachte den Durchbruch

Bevor es tatsächlich dazu kam, verdiente sie sich ihre Sporen als Jungsschauspielerin. Eine erste kleine Rolle hatte die Zwölfjährige in Curt Götz’ Bühnenstück „Dr. med. Hiob Prätorius“ an der Kleinen Komödie in München. Später lieh sie in der deutschen Synchronfassung der TV-Serie „Lassie“ dem Jungen Timmy ihre Stimme. Außerdem synchronisierte sie fürs Fernsehen Pippi Langstrumpf. Ihren Durchbruch hatte die exotisch anmutende Schöne 1970 in Michael Verhoevens kontroversem Vietnamfilm „o.k.“, in dem sie eine von Soldaten vergewaltigte Vietnamesin spielte. „Der Film hat damals die Berlinale gesprengt, die Preisverleihung wurde abgesagt“, erinnert sich Mattes. Der Wirbel kam ihr zugute: „Die Branche wurde auf mich aufmerksam, ich bekam den Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin und zack haben mich alle Regisseure wahrgenommen, auch Fassbinder.“ Eines Tages klingelte das Telefon, und er bot ihr die Rolle in „Wildwechsel“ und in den „Bitteren Tränen der Petra von Kant“ an – die Mattes-Fassbinder-Connection nahm ihren Anfang. „Ich war einfach nur stolz und glücklich“, sagt sie über die prägende Zeit in ihrem Leben.

Auch die Theaterszene hat Eva Mattes maßgeblich geprägt. So erregte sie 1972 als tumbe Beppi in Franz Xaver Kroetz’ düsterem Volksstück „Stallerhof“ am Hamburger Schauspielhaus großes Aufsehen. In einer ausgedehnten Nacktszene mit viel Mut zur Anti-Norm-Figur schrieb sie ein Stück deutsche Theatergeschichte. Peter Zadek, der 2009 mit 83 Jahren starb, kann man als ihren Lebensregisseur bezeichnen. Mit ihm feierte sie ihre größten Bühnenerfolge, etwa 1981 „Der Widerspenstigen Zähmung“, 1986 „Mutter Courage“ und 1988 im „Kaufmann von Venedig“.

Es zog sie schon immer zu den radikalen Regisseuren, wie eben Zadek, ihrem zeitweiligen Lebensgefährten Werner Herzog und Rainer Werner Fassbinder. Und diese fanden in ihr jemanden, der kompromisslos in seine Rollen eintaucht. „Ich bin mir sicher, dass ich mit dem Wunsch, Schauspielerin zu werden, auf die Welt gekommen bin“, sagt Eva Mattes.