Die Dortmunder „Tatort“-Folge „Sturm“ raubt einem den Atem. Die Ermittler um Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) jagen Polizistenmörder. Ein grandioser Krimi mit einem verstörenden Ende.

Stuttgart - Ein „Sturm“ zieht auf. Er fegt durch Dortmund. Und raubt einem den Atem. Den Ermittlern um Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) bleibt nicht einmal die Zeit, ihre Kabale und Feindseligkeiten zu pflegen. Die Verwerfungen des Teams spielen anders als in den vorigen Folgen keine Rolle, zu groß ist die Aufgabe, die sich Faber und seinen Kollegen Martina Bönisch (Anna Schudt), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Daniel Kossik (Stefan Konarske) stellt.

 

Mitten in der Nacht werden in der Innenstadt zwei Polizisten erschossen, sie werden förmlich hingerichtet. Auf der Suche nach den Tätern entdeckt Faber in einer kleinen Privatbank einen Mann bei der Arbeit. Der reagiert nicht auf Faber, sondern hackt unverdrossen weiter auf die Tastatur. Faber schlägt die Scheibe ein und stellt fest, der Mann trägt einen Sprengstoffgürtel und überweist Geld auf Konten in arabische Staaten. Sein Name: Muhammad Hövermann, nach seiner Hochzeit mit einer Syrerin hat er sich zum Islam bekannt. Faber herrscht ihn an: „Sie machen den Scheiß hier für Allah? Na klar, Gott braucht ja immer eine Menge Kohle. Und freut sich, wenn Ungläubige in die Luft gesprengt werden!“

Nicht ist mehr, wie es vorher war

Doch nicht nur Gott freut sich über Geld. Und so gerät Faber ins Zweifeln. Ist Hövermann tatsächlich ein Polizistenmörder, ein Terrorist, ein Selbstmordattentäter? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Die Ermittlungen verzweigen sich, nahezu in Echtzeit rollen sie vor dem Zuschauer ab. Dadurch bleibt keine Zeit für die in anderen „Tatort“-Folgen üblichen Autofahrten während der die Kommissare ihre Erkenntnisse auswalzen. Ruhepausen gibt es keine, die Geschichte stürmt voran. Und reißt die Ermittler und die Zuschauer mit. In der Hektik begeht einer der Kommissare einen fatalen Fehler. Als der „Sturm“ vorüber gezogen ist, ist nichts mehr, wie es vorher war.

Ein so verstörendes und konsequentes Ende hat man in einem „Tatort“ selten gesehen. Selbst Faber hält die Klappe – er ist still, ganz still.