Zwar will die Regierung keinem Taxiunternehmer seine Konzession entziehen, aber sie versucht, die Mafiastrukturen im Taxigewerbe zu zerschlagen. Wer wissen will, was faul ist im Schuldenstaat Griechenland: im Taxigewerbe kann er es beispielhaft erfahren. In Griechenland gibt es rund 30.000 Taxikonzessionen, davon 14.000 in Athen. Viele davon stammen noch aus der Ära der Obristendiktatur, die ihre Günstlinge mit Taxischeinen belohnte.

 

Nach der Rückkehr zu Demokratie 1974 vergab der konservative Premier Konstantin Karamanlis weitere Konzessionen - wiederum vorwiegend an Parteigänger. 1977 erlaubte Karamanlis außerdem den Handel mit den Konzessionen, die bis dahin nach dem Ausscheiden eines Taxiunternehmers an den Staat zurückfielen. Schnell entstand ein lukrativer Schwarzmarkt: Taxikonzessionen wurden in Athen für bis zu 250.000 Euro gehandelt, auf manchen Ferieninseln wechselten sie sogar für 350.000 Euro den Besitzer.

Manche Vermittler haben zehn oder mehr Taxis laufen

In Athen gibt es etwa zwei Dutzend Händler, die mit gebrauchten Taxis und Konzessionen handeln. Auch das Mietgeschäft floriert: ein Taxiunternehmer gibt sein Fahrzeug samt Konzession für rund 1000 Euro pro Monat an einen Agenten. Der vermietet das Taxi weiter. Der Fahrer muss neben der Miete, die für eine Zwölf-Stunden-Schicht rund 45 Euro beträgt, auch das Benzin aus eigener Tasche zahlen. Er ist weder kranken- noch sozialversichert. Der Vermittler kassiert pro Taxi rund 2700 Euro im Monat. Es bleibt pro Fahrzeug ein Reingewinn von 1700 Euro. Steuern werden in diesem Gewerbe natürlich nicht gezahlt. Manche Vermittler haben zehn oder mehr Taxis laufen.

Das sind die Strukturen, um deren Erhalt Thymios Lyberopoulos und seine Freunde von der ND kämpfen. An diesem Dienstag soll die Protestwelle einen neuen Höhepunkt erreichen: dann will die gelbe Armee vor dem Athener Parlament auffahren und das Stadtzentrum der griechischen Metropole ein weiteres Mal lahmlegen.

Mafiastrukturen im Taxigewerbe

Zwar will die Regierung keinem Taxiunternehmer seine Konzession entziehen, aber sie versucht, die Mafiastrukturen im Taxigewerbe zu zerschlagen. Wer wissen will, was faul ist im Schuldenstaat Griechenland: im Taxigewerbe kann er es beispielhaft erfahren. In Griechenland gibt es rund 30.000 Taxikonzessionen, davon 14.000 in Athen. Viele davon stammen noch aus der Ära der Obristendiktatur, die ihre Günstlinge mit Taxischeinen belohnte.

Nach der Rückkehr zu Demokratie 1974 vergab der konservative Premier Konstantin Karamanlis weitere Konzessionen - wiederum vorwiegend an Parteigänger. 1977 erlaubte Karamanlis außerdem den Handel mit den Konzessionen, die bis dahin nach dem Ausscheiden eines Taxiunternehmers an den Staat zurückfielen. Schnell entstand ein lukrativer Schwarzmarkt: Taxikonzessionen wurden in Athen für bis zu 250.000 Euro gehandelt, auf manchen Ferieninseln wechselten sie sogar für 350.000 Euro den Besitzer.

Manche Vermittler haben zehn oder mehr Taxis laufen

In Athen gibt es etwa zwei Dutzend Händler, die mit gebrauchten Taxis und Konzessionen handeln. Auch das Mietgeschäft floriert: ein Taxiunternehmer gibt sein Fahrzeug samt Konzession für rund 1000 Euro pro Monat an einen Agenten. Der vermietet das Taxi weiter. Der Fahrer muss neben der Miete, die für eine Zwölf-Stunden-Schicht rund 45 Euro beträgt, auch das Benzin aus eigener Tasche zahlen. Er ist weder kranken- noch sozialversichert. Der Vermittler kassiert pro Taxi rund 2700 Euro im Monat. Es bleibt pro Fahrzeug ein Reingewinn von 1700 Euro. Steuern werden in diesem Gewerbe natürlich nicht gezahlt. Manche Vermittler haben zehn oder mehr Taxis laufen.

Das sind die Strukturen, um deren Erhalt Thymios Lyberopoulos und seine Freunde von der ND kämpfen. An diesem Dienstag soll die Protestwelle einen neuen Höhepunkt erreichen: dann will die gelbe Armee vor dem Athener Parlament auffahren und das Stadtzentrum der griechischen Metropole ein weiteres Mal lahmlegen.