Vor knapp einem Jahr hatte Andrej W. eine Taxifahrerin am Bodensee umgebracht. Eine weitere vergewaltigte und verletzte er schwer. Anfang Februar war er zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gutachter hatte ihm schwere Persönlichkeitsstörungen, darunter krankhafte Sexualvorstellungen und Nekrophilie, bescheinigt. Unter Nekrophilie versteht man die Neigung, sich an einer Leiche sexuell zu befriedigen.

Erleichterung am Bodensee

 

Wegen erheblich verminderter Schuldfähigkeit wurde er im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden untergebracht. Weil der jungenhaft wirkende 29-Jährige als extrem gewaltbereit gilt, hatten für ihn eigentlich höchste Sicherheitsmaßnahmen gegolten.

Nicht nur am Bodensee herrschte am Montag Erleichterung. „Wir mussten davon ausgehen, dass der Taximörder sich ein neues Opfer sucht“, sagte ein Sprecher der Polizei Friedrichshafen. Allein im Bodenseekreis seien rund 40 Beamte zusätzlich im Einsatz gewesen. Sämtliche Bezugspersonen und Taxiunternehmen seien gewarnt worden. „Das hätte nicht passieren dürfen. Wir waren alle schockiert“, sagte Vera Scharping, Taxiunternehmerin aus Singen. Der Oberbürgermeister von Singen, Oliver Ehret (CDU), sagte: „Eine unerträgliche Angst hatte sich über die gesamte Region gelegt. So etwas ist nicht akzeptabel und darf nie wieder passieren.“