Bedeutung
In den vergangenen Jahren hat die Hochseefischerei zunehmend Probleme: Vielerorts droht Überfischung, was von Umweltschutzorganisationen immer wieder angeprangert wird. Andererseits wächst vor dem Hintergrund einer steigenden Weltbevölkerung der Bedarf an Meerestieren stetig. So verwundert es nicht, dass die Bedeutung von Aquakulturen zunimmt, also von Anlagen, bei denen etwa Fische in Netzkäfigen gehalten werden. Ein bekanntes Beispiel ist die Lachszucht, beispielsweise in norwegischen Fjorden. Aber auch Krebstiere werden in marinen Aquakulturen gezüchtet, etwa Garnelen in Südostasien.

Forschung
An deutschen Forschungsinstituten wird intensiv an ökologisch verträglichen Systemen zur Kultivierung von Algen, Muscheln und Fischen gearbeitet. Ein Teilaspekt dabei ist, diese Anlagen in Windparks auf hoher See (Offshore) zu integrieren. Dabei sind allerdings nicht nur technische Lösungen von Interesse; im Rahmen der Forschungsprojekte werden auch wirtschaftliche und sozio-ökonomische Fragestellungen bearbeitet. Schließlich müssen sich die Zuchten auch wirtschaftlich lohnen und von der Bevölkerung akzeptiert werden.

Fischzucht muss wirtschaftlich sein

Natürlich muss eine solche Aufzucht vor allem wirtschaftlich sein, um die Zuchtfische auch zu marktüblichen Preisen verkaufen zu können. Deshalb haben die Forscher ein Projekt gestartet, bei dem sie einen Ernteroboter entwerfen, der die Aufwuchsorganismen – etwa Muscheln und Seepocken – an den Stützpfeilern der Windräder automatisch abernten soll. Ein computergesteuertes Futtersystem soll das Fischfutter von den Plattformen der Windkrafträder in regelmäßigen Abständen in die Käfige streuen.

Aufgehängt werden die speziell für die Fischzucht konzipierten Käfige zwischen den Standbeinen der Windmühlen, den sogenannten Tripilen. Von dort aus können sie dann nach oben aus dem Wasser gezogen werden, so dass sich die ausgewachsenen Fische bequem „ernten“ lassen. Da in der Nordsee starke Strömungen und Wellengang herrschen, wurde die Stabilität und Aufhängung der Fischkäfige zuvor im Wellenkanal des Franzius-Instituts für Wasserbau und Küsteningenieurwesen in Hannover getestet. Dafür hat Buck extra mehrere Modelle der Käfige bauen lassen. Gemessen wurde mit einem neuen berührungslosen optischen Strömungsmesssystem: Mit Hilfe eines Laserstrahls und zweier Kameras wird die Geschwindigkeit bestimmt, mit der die Wellen etwa auf Tragstrukturen der Käfige treffen – und anschließend berechnet, ob diese den Belastungen standhalten können.

Zwar hängt derzeit noch kein Käfig zwischen Windmühlen-Tripilen im Meer, und auch die Steinbutte befinden sich noch in den Versuchsaquarien des AWI; aber Bela Buck ist sich sicher, dass sich dies bald ändern wird: „Alle unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass wir schon in ein paar Jahren die ersten Edelfische zwischen den Offshore-Anlagen züchten können“, sagt der Professor für Angewandte Meeresbiologie. Bis dahin erntet der passionierte Feinschmecker nach jeder abgelaufenen Versuchsreihe den Steinbutt aus den Versuchsbottichen des Instituts selbst – und verspeist die Tiere zusammen mit seinen Mitarbeitern und Studenten.

Marine Aquakultur

Bedeutung
In den vergangenen Jahren hat die Hochseefischerei zunehmend Probleme: Vielerorts droht Überfischung, was von Umweltschutzorganisationen immer wieder angeprangert wird. Andererseits wächst vor dem Hintergrund einer steigenden Weltbevölkerung der Bedarf an Meerestieren stetig. So verwundert es nicht, dass die Bedeutung von Aquakulturen zunimmt, also von Anlagen, bei denen etwa Fische in Netzkäfigen gehalten werden. Ein bekanntes Beispiel ist die Lachszucht, beispielsweise in norwegischen Fjorden. Aber auch Krebstiere werden in marinen Aquakulturen gezüchtet, etwa Garnelen in Südostasien.

Forschung
An deutschen Forschungsinstituten wird intensiv an ökologisch verträglichen Systemen zur Kultivierung von Algen, Muscheln und Fischen gearbeitet. Ein Teilaspekt dabei ist, diese Anlagen in Windparks auf hoher See (Offshore) zu integrieren. Dabei sind allerdings nicht nur technische Lösungen von Interesse; im Rahmen der Forschungsprojekte werden auch wirtschaftliche und sozio-ökonomische Fragestellungen bearbeitet. Schließlich müssen sich die Zuchten auch wirtschaftlich lohnen und von der Bevölkerung akzeptiert werden.